Die Norweger, sagt unser Besuch aus Down Under, können nicht kochen. Tütensuppen mit tiefgekühltem Gemüse, das ist alles, was sie zuwege bringen. Der Blick des norwegischen Liebsten trübt sich etwas. Immerhin hat er sein australisches Sweetheart unlängst in seine nordische Heimat geführt, wo sie an Mamas Tisch köstliche Speisen kosten durfte. Stockfisch. Lammeintopf. Und überhaupt, fragt er angriffslustig zurück: was kochen denn die Aussies als Nationalgericht?
Die Australienfraktion runzelt die Stirn. Überlegt angestrengt. Und nach zwei Bissen Raclettekäse, das ich geschickt - weil des Bekochens und Bedienens der Gäste etwas überdrüssig - als schweizerisches Nationalessen angepriesen habe, sagen sie kleinlaut: Barbecue. Immerhin können sie mit Krokodil, Emu oder Känguruh als exotische Grillzutat auftrumpfen. Aber der Norweger, ich sehs ihm an, ist besänftigt. Und lächelt versonnen. Wahrscheinlich denkt er an Mamas norwegische Weihnachtskuchen. Oder frischen Fisch.