Es ist nicht persönlich gegen Dich, aber...
Also mit der Kritik ist das so eine Sache. Viele behaupten von sich, sie hätten "keine Probleme mit konstruktiver Kritik". Nur: wann ist Kritik konstruktiv? Ist es zum Beispiel konstruktiv, wenn ich zum Wolf oder zum Bären laut sage: "Duschen! Eure Haare sind fettig!"? Nein, das ist Erziehung. Wird häufig mit konstruktiver Kritik verwechselt, ist aber auch oft herablassend.
Wenn nun ein Erwachsener während einer Sitzung die Gelegenheit mal so nutzt, um so richtig unkonstruktive Kritik loszuwerden und gleich im Plenum an die Frau zu bringen, reagiere ich ähnlich wie der Bär und der Wolf. Ich nicke, scheinbar verständnisvoll und offen gegenüber Kritik. Gehört sich ja so. Innerlich aber herrscht zähneknirschende Wut. Der Wolf holt mich nach gehässigen Erziehungsvoten manchmal wieder sanft auf den Boden zurück, in dem er ironisch sagt: "Ja, edle Herrin und Gebieterin." Er liest viele Fantasyromane. Der Wolf dagegen fletscht die Zähne und knurrt.
Nachts, lange nach der Sitzung, ärgerte ich mich über Kritik und Reaktion gleichermassen. Weder ist mir ein ironisches Bonmot eingefallen, noch habe ich ordentlich geknurrt. Hätte ich dem Kritiker die Zähne zeigen sollen? Oder ihn mit Gelassenheit abstrafen? Jedenfalls ist mir einmal mehr die psychosoziale Sinnlosigkeit der allermeisten in der Geschäftswelt abgehaltenen Sitzungen bewusst geworden: 90 Prozent dieser Geschäftstreffen könnten
a) in einem Viertel der Zeit speditiv abgehalten werden
b) werden als Podium für Mimosen (ich) und Profilneurotiker (Kritiker) auf Kosten der ohnehin schon serbelnden Wirtschaft missbraucht und
c) sind eher beschäftigungstherapeutische statt arbeitsunterstützende Massnahmen. Ich werde mich künftig als Protokollschreiberin im Hintergrund halten und auf den Stockzähnen lachen.
Wenn nun ein Erwachsener während einer Sitzung die Gelegenheit mal so nutzt, um so richtig unkonstruktive Kritik loszuwerden und gleich im Plenum an die Frau zu bringen, reagiere ich ähnlich wie der Bär und der Wolf. Ich nicke, scheinbar verständnisvoll und offen gegenüber Kritik. Gehört sich ja so. Innerlich aber herrscht zähneknirschende Wut. Der Wolf holt mich nach gehässigen Erziehungsvoten manchmal wieder sanft auf den Boden zurück, in dem er ironisch sagt: "Ja, edle Herrin und Gebieterin." Er liest viele Fantasyromane. Der Wolf dagegen fletscht die Zähne und knurrt.
Nachts, lange nach der Sitzung, ärgerte ich mich über Kritik und Reaktion gleichermassen. Weder ist mir ein ironisches Bonmot eingefallen, noch habe ich ordentlich geknurrt. Hätte ich dem Kritiker die Zähne zeigen sollen? Oder ihn mit Gelassenheit abstrafen? Jedenfalls ist mir einmal mehr die psychosoziale Sinnlosigkeit der allermeisten in der Geschäftswelt abgehaltenen Sitzungen bewusst geworden: 90 Prozent dieser Geschäftstreffen könnten
a) in einem Viertel der Zeit speditiv abgehalten werden
b) werden als Podium für Mimosen (ich) und Profilneurotiker (Kritiker) auf Kosten der ohnehin schon serbelnden Wirtschaft missbraucht und
c) sind eher beschäftigungstherapeutische statt arbeitsunterstützende Massnahmen. Ich werde mich künftig als Protokollschreiberin im Hintergrund halten und auf den Stockzähnen lachen.
chamäleon123 - 12. Sep, 07:29