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Es soll sie ja geben, diese Männer, die ihren Teil des Haushalts einfach so erledigen, als ob das eine Selbstverständlichkeit wäre. Was es natürlich tatsächlich ist - nur leider nicht in unserer Welt. Schon Männer, die drei, vier Jahre jünger sind, trifft man mit den Kindern beim Einkaufen und tauscht mit ihnen Konfitürerezepte aus, ohne dass sie sich vor Verlegenheit winden. Unsere Männer kochen zwar auf Geheiss und wenn wir es ihnen zwei Stunden vorher explizit nochmals mit lieblicher Stimme sagen, waschen sie auch die Pfannen ab und stellen nicht nur das Geschirr in den Geschirsspüler. Sie kaufen auch ein, wenn wir sie darum bitten oder wenn sie - wie in diesen alten Witzen - einen Vorwand brauchen, um Samstags mal mit einer sinnvollen Mission zu verschwinden und nachher ein Weinchen zu schlürfen und ein wenig zu lamentieren über, ach, die Frauen!
Wir, die Frauen, Freundinnen seit vielen Jahren, telefonieren unterdessen und plaudern ein bisschen. Nicht dass wir über die Männer schimpfen würden, weil sie mit dem Einkauf nicht heimkommen, weil sie uns nie freiwillig helfen, weil sie nie merken, was wir gerade von ihnen wollen, ohne dass wir das auch noch extra aussprechen müssen, weil sie uns eben die Wünsche nicht mehr von den Augen ablesen. Wir können sie uns ja fast alle mühelos selber erfüllen, die Wünsche. Nein, wir schimpfen nicht, keinesfalls, weil wir uns alle insgeheim voreinander schämen, auch wenn wir einander sonst viele Sorgen und vor allem unsere eigenen Unzulänglichkeiten ohne Scham anvertrauen. Wir beteuern, unsere Männer seien sehr hilfsbereit und überhaupt, im Haushalt. Nur manchmals, nach dem dritten Mojito gestehen wir einander, dass wir uns ärgern über all die Hausarbeit, die an uns hängen bleibt, wenn wir nicht ständig stänkern oder um Hilfe bitten und dass es so wahnsinnig aufreibend sei, mit diesen Rollendikussionen. Ein ewiges Thema!
Nur: Wir, die wir von uns beteuern, emanzipiert zu sein und gleichberechtigt, verhalten uns in Haushaltdingen ebenso reaktionär wie unsere Männer. Die Rollenteilungsmodelle unserer Eltern können wir nicht abschütteln und obwohl wir allesamt arbeiten, also in unseren haushaltexternen Berufen, denken wir trotzdem, ohne uns würde das Familiengefüge auseinanderbrechen. Wir glauben, nur wir wüssten, wie man Winter- und Sommerkleider mottensicher aufbewahrt, mit einem Lammcurry Gäste beeindruckt und den Kindern das Diktat richtig diktiert, zur Übung. Ganz zu schweigen von der Wäsche. Das ergibt ein Dilemma, das sich gewaschen hat: unbeding möchten wir Männer wie die unserer jüngeren Schwestern, die einfach so den Stauubsauger aus dem Schrank holen wenn es zu viele Krümel auf dem Boden hat - und erst noch selber putzen . Aber wir meinen auch, dass es eigentlich unsere Aufgabe wäre, ein ganz klitzekleines bisschen und natürlich sehr tief in unserem scheinemanzipierten Unterbewusstsein.
Und die Männer? Bestellen noch einen Primitivo Senza Parole 1989 und freuen sich über eine Pause von all dem Gestänker und den Bitten um Hilfe bei diesem oder jenem. Denn sie denken vielleicht ihrerseits, dass es eigentlich ihre Aufgabe wäre, Geld für die Familie zu verdienen, ebenfalls tief in ihrem patriarchalisch geprägten Über-Ich. Und dass einfach alles verflucht kompliziert sei, mit all diesen Rollenmodellen.
Wir, die Frauen, Freundinnen seit vielen Jahren, telefonieren unterdessen und plaudern ein bisschen. Nicht dass wir über die Männer schimpfen würden, weil sie mit dem Einkauf nicht heimkommen, weil sie uns nie freiwillig helfen, weil sie nie merken, was wir gerade von ihnen wollen, ohne dass wir das auch noch extra aussprechen müssen, weil sie uns eben die Wünsche nicht mehr von den Augen ablesen. Wir können sie uns ja fast alle mühelos selber erfüllen, die Wünsche. Nein, wir schimpfen nicht, keinesfalls, weil wir uns alle insgeheim voreinander schämen, auch wenn wir einander sonst viele Sorgen und vor allem unsere eigenen Unzulänglichkeiten ohne Scham anvertrauen. Wir beteuern, unsere Männer seien sehr hilfsbereit und überhaupt, im Haushalt. Nur manchmals, nach dem dritten Mojito gestehen wir einander, dass wir uns ärgern über all die Hausarbeit, die an uns hängen bleibt, wenn wir nicht ständig stänkern oder um Hilfe bitten und dass es so wahnsinnig aufreibend sei, mit diesen Rollendikussionen. Ein ewiges Thema!
Nur: Wir, die wir von uns beteuern, emanzipiert zu sein und gleichberechtigt, verhalten uns in Haushaltdingen ebenso reaktionär wie unsere Männer. Die Rollenteilungsmodelle unserer Eltern können wir nicht abschütteln und obwohl wir allesamt arbeiten, also in unseren haushaltexternen Berufen, denken wir trotzdem, ohne uns würde das Familiengefüge auseinanderbrechen. Wir glauben, nur wir wüssten, wie man Winter- und Sommerkleider mottensicher aufbewahrt, mit einem Lammcurry Gäste beeindruckt und den Kindern das Diktat richtig diktiert, zur Übung. Ganz zu schweigen von der Wäsche. Das ergibt ein Dilemma, das sich gewaschen hat: unbeding möchten wir Männer wie die unserer jüngeren Schwestern, die einfach so den Stauubsauger aus dem Schrank holen wenn es zu viele Krümel auf dem Boden hat - und erst noch selber putzen . Aber wir meinen auch, dass es eigentlich unsere Aufgabe wäre, ein ganz klitzekleines bisschen und natürlich sehr tief in unserem scheinemanzipierten Unterbewusstsein.
Und die Männer? Bestellen noch einen Primitivo Senza Parole 1989 und freuen sich über eine Pause von all dem Gestänker und den Bitten um Hilfe bei diesem oder jenem. Denn sie denken vielleicht ihrerseits, dass es eigentlich ihre Aufgabe wäre, Geld für die Familie zu verdienen, ebenfalls tief in ihrem patriarchalisch geprägten Über-Ich. Und dass einfach alles verflucht kompliziert sei, mit all diesen Rollenmodellen.
chamäleon123 - 30. Sep, 18:43