8x8
Der Wolf war unlängst in Partylaune. Dem Chamäleon kamen deshalb die ureigenen Fähigkeiten zum blitzartigen Farbwechsel ungemein zupass: zuvorkommende Cateringfachfrau, Erste-Hilfe-Sanitäterin, Eventmanagerin und Psychologin. Unter den Gästen waren:
die Sportskanone: Kaum sieht er einen Ball und zwei Tore, ist es um ihn geschehen. Er dribbelt und zielt, er schiesst und jubelt. Wenns geht, dreieinhalb Stunden lang. Die Sportskanone ist deshalb ein sehr angenehmer Gast, bei dem man lediglich auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr und gelegentliche Kalorienaufstockung bedacht sein muss: er amüsiert sich prächtig, ist bester Laune, wenn er das Fest wieder verlässt (765 Tore) und empfiehlt den Gastgeber wärmstens weiter (gutes Terrain).
der Klugscheisser: Er spielt nie Fussball (zu primitiv, zu wild) und steht, wenn es denn sein muss, drei Stunden lang am Spielfeldrand. Seine absolute Unkenntnis jeglicher Spielregeln hindert ihn allerdings nicht daran, jeden Ballkontakt lautstark und kopfschüttelnd zu kommentieren. Er merkt nicht, wie sehr er damit allen auf die Nerven geht. Ist eine erwachsene Person in Sichtweite, heftet sich der Klugscheisser unverzüglich an deren Fersen. Er berichtet, ebenso lautstark, vom letzten Besuch des Klee-Museums mit Onkel Benjamin und über die berufliche Position seines Vaters, der Fussball blöd findet und Schach viel cooler.
der Rüpel: Man kann sicher sein: der Rüpel macht anderswo fast alles, was er zuhause nie tun würde. Er rülpst bei Tisch, schreit nach mehr Orangina und zieht eine Schnute, wenn er den selbstgebackenen Kuchen sieht. Er furzt, ohne zu erröten und sagt alle schmutzigen Wörter, die er kennt. Er verhöhnt den Klugscheisser, weil er nicht fussballspielen will und macht sich über die Sportskanone lustig, wenn der seinen Becher umkippt. Der Rüpel brüllt mitten in jedem Spiel, dass ihm schon wieder langweilig sei und reisst sich alle Tischbombensachen unter den Nagel.
der Schüchterne: gerne wäre er manchmal auch ein Rüpel, aber er ist eben ein lieber Junge. Er mag den Kuchen auch nicht, aber er getraut sich nicht, etwas zu sagen. Später wird ihm schlecht und er kann bei drei Spielen nicht mitmachen. Beim vierten finden ihn die anderen doof, weil er so ein Weichei war. Dann muss er meistens weinen. Wenn der Rüpel mit anderen Rüpeln Schimpfworte austauscht, passt der Schüchterne aber ganz genau auf.
die Sportskanone: Kaum sieht er einen Ball und zwei Tore, ist es um ihn geschehen. Er dribbelt und zielt, er schiesst und jubelt. Wenns geht, dreieinhalb Stunden lang. Die Sportskanone ist deshalb ein sehr angenehmer Gast, bei dem man lediglich auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr und gelegentliche Kalorienaufstockung bedacht sein muss: er amüsiert sich prächtig, ist bester Laune, wenn er das Fest wieder verlässt (765 Tore) und empfiehlt den Gastgeber wärmstens weiter (gutes Terrain).
der Klugscheisser: Er spielt nie Fussball (zu primitiv, zu wild) und steht, wenn es denn sein muss, drei Stunden lang am Spielfeldrand. Seine absolute Unkenntnis jeglicher Spielregeln hindert ihn allerdings nicht daran, jeden Ballkontakt lautstark und kopfschüttelnd zu kommentieren. Er merkt nicht, wie sehr er damit allen auf die Nerven geht. Ist eine erwachsene Person in Sichtweite, heftet sich der Klugscheisser unverzüglich an deren Fersen. Er berichtet, ebenso lautstark, vom letzten Besuch des Klee-Museums mit Onkel Benjamin und über die berufliche Position seines Vaters, der Fussball blöd findet und Schach viel cooler.
der Rüpel: Man kann sicher sein: der Rüpel macht anderswo fast alles, was er zuhause nie tun würde. Er rülpst bei Tisch, schreit nach mehr Orangina und zieht eine Schnute, wenn er den selbstgebackenen Kuchen sieht. Er furzt, ohne zu erröten und sagt alle schmutzigen Wörter, die er kennt. Er verhöhnt den Klugscheisser, weil er nicht fussballspielen will und macht sich über die Sportskanone lustig, wenn der seinen Becher umkippt. Der Rüpel brüllt mitten in jedem Spiel, dass ihm schon wieder langweilig sei und reisst sich alle Tischbombensachen unter den Nagel.
der Schüchterne: gerne wäre er manchmal auch ein Rüpel, aber er ist eben ein lieber Junge. Er mag den Kuchen auch nicht, aber er getraut sich nicht, etwas zu sagen. Später wird ihm schlecht und er kann bei drei Spielen nicht mitmachen. Beim vierten finden ihn die anderen doof, weil er so ein Weichei war. Dann muss er meistens weinen. Wenn der Rüpel mit anderen Rüpeln Schimpfworte austauscht, passt der Schüchterne aber ganz genau auf.
chamäleon123 - 9. Mai, 21:15
8x8=da waren aber nicht wirklich 64 kinder eingeladen, hoffe ich? sind nicht 8 schon mehr als genug?
Wolf und Bär, notabene, vereinen all diese Charaktereigenschaften mühelos in sich. Phasenweise.
Und: ja. 8 sind genug. Ja. Ja. In mir keimte zumindest ein klitzekleiner Hauch von Verständnis für jene Mütter auf, die solche Veranstaltungen an Ronald McDonald outsourcen. Oder einen coolen Zauberer für 350 Franken engagieren. Oder die Brut ins Kino schicken, mit Geld für Popcorn und Nachos.
Aber nur ein klitzekleiner, ehrlich.