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..und gerade weil ich meiner Sache nie ganz sicher bin, bewundere ich die Zuversicht und das Selbstvertrauen, das die meisten Menschen zur Schau tragen. Im Gegensatz dazu bin ich mir bewusst, dass ich eigentlich kaum etwas richtig weiss und dass ich selten mit Sicherheit für eine zukünftige Leistung von mir einstehen kann. ... So kommt es, dass, wenn ich eine Aufgabe anständig durchführe, ich das mehr meinem Glück als meiner Leistung zuschreibe..
Ich habe ein Urteilsvermögen das fein reagiert und schwer zu befriedigen ist, besonders bei der Selbstkritik: ich verwerfe meine Ansichten immer wieder, überall fühle ich meine Unsicherheit und meine Schwäche; von dem, was ich bin und was ich tue, kann nichts vor meiner Selbstkritik bestehen.
aus: Montaigne: Essais - Vom Dünkel"
Ich habe ein Urteilsvermögen das fein reagiert und schwer zu befriedigen ist, besonders bei der Selbstkritik: ich verwerfe meine Ansichten immer wieder, überall fühle ich meine Unsicherheit und meine Schwäche; von dem, was ich bin und was ich tue, kann nichts vor meiner Selbstkritik bestehen.
aus: Montaigne: Essais - Vom Dünkel"
chamäleon123 - 1. Nov, 09:43
...Selbstvertrauen, das die meisten Menschen zur Schau tragen
Ich gehör ja zu den Menschen, die die meisten für ungeheuer souverän, selbstbewusst und eloquent erleben.
Meistens bin ich das auch. Aber da ist eben noch die andere Seite: die, die sich selbst kritisiert und hinterfragt, mit Kritik von außen aber nicht gut umgehen kann, die, die sich wundert, dass überhapt jemand so einen Menschen, wie sie es ist, lieben kann, die, die zweifelt, ob sie gut arbeitet, schreibt, liest,...
Ich hab aber gar nicht das Gefühl, dass ich Selbstvertrauen zur Schau trage, sondern, dass die Menschen, die schauen, halt nur diese Seite an mir entdecken, weil sie nicht sorgfältig genug schauen.
Alles klar?