permafrost

Wenn ich ganz ehrlich bin, sässe ich jetzt am liebsten in der Transsibirischen Eisenbahn.
Pia Fankhauser - 20. Sep, 12:51

ach?

Lesend?

chamäleon123 - 20. Sep, 20:26

Unbedingt. Und: Einzelkabine, trotz Aufpreis.
muellerto - 23. Sep, 07:52

Russische Fernzüge sind meist furchtbar überheizt. Dies wird mit dem Umstand, dass man die Fenster nicht öffnen kann, zu einem handfesten Problem. Und wenn man dummerweise den einzigen Halt am Tag verschläft, weil dieser zwischen drei und vier Uhr nachts stattfindet, hat man auch wieder eine wichtige Gelegenheit verpasst, frische Luft zu schnappen. Wobei ... die Schaffnerin (pro Waggon eine) lässt einen wahrscheinlich sowieso nicht aus dem Zug.

Das Wort "Einzelkabine" gibt's übrigens nicht. Es gibt Sechser- und Viererabteile, also mit Liegen - Männer, Frauen und Kinder, alles gemischt. Wenn man Glück hat, ist eine Liege nicht belegt. Wenn man Pech hat, fahren zwei lebende Hühner mit. Und nach Knoblauch riecht mindestens einer der mitreisenden Bauarbeiter sowieso.

Aber man ist nicht mehr derselbe Mensch, wenn man aussteigt.
chamäleon123 - 23. Sep, 08:33

Das unterscheidet sich demnach nicht wesentlich von Nachtzügen nach Napoli, ausser vielleicht die Hühner. Und die Schaffnerinnen; in italienischen Zügen sind das natürlich Männer. Wirklich: Sie haben mich vor weiterer Hege und Pflege äusserst kostspieliger Illusionen bewahrt. In den Transsib-Prospekten tönt das alles, als sässe man mit Hercule Poirot als galanten Abteilnachbar beim Tee vor dem Samowar im Salon und zöge sich danach ein wenig zum Schreiben und melancholisch Ausdemfensterschauen ins stille Abteil zurück. Träume sind Schäumchen, qed. Aber reizvoll ist es nicht minder, trotz Knoblauch. Sind wenigstens die Schaffnerinnen denn klischeemässig derb, streng und schauen einen mit in die Seiten gestützten Armen böse an, wenn man sie etwas fragt?
muellerto - 23. Sep, 14:20

Nein, die Schaffnerinnen sind in Russland immer Frauen ... ähm ... echte, glaub ich ... meist nicht mehr so ganz schlanke. Derb und Streng? Das ist eine Definitionsfrage. Wie man halt wird, wenn man sein ganzes Leben zuggefahren ist, unter Männern, Soldaten, Bauarbeitern, im sibirischen Winter. Sie würden ihr letztes Hemd dafür geben, dass man es angenehm hat. Schliesslich kommt man als Tourist von weit her, gar aus Europa (das ist wirklich sehr, sehr weit), und solle Russland also auch von seiner allerbesten, wärmsten und herzlichsten Seite erleben. So bekommt man in diesen Zügen den besten schwarzen Tee, den man je getrunken hat, sehr wahrscheinlich aus Armenien. Aber man handelt besser nicht zuwider, und wenn sie sagt "Hinsetzen!", dann setzt man sich und stellt nicht noch dumme Fragen, auch ein 2m-130kg-Bauarbeiter tut das klugerweise, das ist wie bei der Aeroflot ...

Machen Sie das mal. Es ist wirklich eine Erfahrung. Der Autor muss hier leicht grinsen. Aber nur leicht.


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Das CHAMÄLEON wechselt natürlich ständig die Farbe. Es läuft öfters rot an vor Wut wenn es wieder einmal an allem schuld sein soll, wird höchstens gelb vor Neid wenn es Reiseberichten anderer Leute zuhört oder ist ab und zu blau, weil es immer mal wieder die Luft anhalten soll. Der KLEINE BÄR ist mittlerweile gar nicht mehr sooo klein und muss derzeit hauptsächlich mit List und allerlei Tücke von seinem Nintendo Wii weg und zu den übrigen Freuden des Lebens hingeführt werden. Er verbringt gerne viel Zeit in seiner kuschligen Bärenhöhle und hält Schule für eine schlimme Verschwendung seiner Zeit. Der Bär ist von sanftem Charakter, aber ausserdordentlich eigensinnig. Und manchmal brummt er gehörig. Der KLEINE WOLF ist für jede Aktivität zu haben - ausser manchmal für Geschirrspülmaschine ausräumen. Er legt gerne weite Strecken zurück, auch in Wander- oder Schlittschuhen - und jagt unermüdlich nach süssem Naschwerk. Ab und zu knurrt er grimmig, heult wild und zeigt die Zähne. Macht aber gar nichts. Der LIEBSTE schliesslich ist eben einfach der Liebste. Meistens jedenfalls. Ferner wären da noch das überaus treue SCHLECHTE GEWISSEN. Und natürlich ERNST...

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