...macht sich deutlich bemerkbar, wenn sich Opus-Dei-Mitglieder in einer Nachrichtensendung dahingehend outen, dass sie sich regelmässig geisseln und sich mit einem Stahlband um den Oberschenkel Schmerzen zufügen, um Demut gegenüber Gott zu demonstrieren.
chamäleon123 - 11. Mai, 00:28
Millionen von Menschen leiden an einer sogenannten "Oralophobie". Hierbei handelt es sich um eine extrem gesteigerte Angst vor dem Zahnarzt und der Zahnbehandlung. Geradezu panische Zustände mit Zittern und Schweißausbrüchen kann diese Phobie auslösen.
Beim Zahnarzt - ein sanfter Mensch mit ruhiger Hand und angenehmer Stimme - Herzrasen kriegen, zitternde Hände, schwitzende Füsse, die Atmung fliegt und der Puls ist viel zu schnell. Muss ich zum Spülen aufsitzen, werde ich fast ohnmächtig. Jetzt weiss ich auch warum. Cool. Tönt auch gleich viel interessanter, wenn ich sagen kann: "Ich habe eine leichte Oralophobie", als "morgen muss ich zum Zahnarzt und
ich hab jetzt schon Schiss davor. Ach hätt ich doch die Zähne auch Mittags immer geputzt.."
chamäleon123 - 9. Mai, 21:09
Ich weiss wirklich nicht, was ich für eine verschrobene Beziehung zu meinem Computer habe. Als typische Anwenderin der ersten Stunde, die niemals einen Kurs besucht hat, sondern nur unter wildem Fluchen und verzweifeltem Ausprobieren diverser Tastenkombinationen ab und zu wieder ein mageres Erfolgserlebnis verbuchen kann (als ich vor einigen Monaten das erste Mal Musik runterladen konnte, ohne dafür einen datenwendigen Bekannten an meinen Arbeitsplatz zu nötigen, schwelgte ich tage- ja wochenlang in einem Gefühl völlig absurden Stolzes), eben, als sozusagen steinzeitliche Tastenhackerin verstehe ich im Grunde nicht, warum das alles so unendlich kompliziert ist, mit Abermillionen von Möglichkeiten, Fehler zu machen, sich einen Virus einzufangen oder Texte und Fotos unwiderruflich zu löschen. Eigentlich will ich ja ganz einfach nur schreiben.
Kürzlich zum Beispiel: eine Odyssee durch den Datenwirrwarr auf meiner Festplatte. Unzählige Fronstunden der erwähnten Bekannten auf meinem Bürostuhl, die in geduldiger Fummelarbeit die ganze Sache gelöscht und wieder neu formatiert hatten, enervierende Wortgefechte mit dem Liebsten, der mich verdächtigt hat, Träger hochsensibler Daten als Speicherplatz für meine Notizen missbraucht oder sie in einem Anfall blinder Putzwut ganz einfach entsorgt zu haben, unverständliche Anweisungen der freundlichen EDV-Freaks, nach denen ich mir jedes Mal vorkomme wie ein amöbenähnliches Lebewesen, debil und plump: denn ich verstehe – verdammt noch mal – nicht, was sie meinen, wenn sie sagen: „Um den neuen Treiber zu laden, musst du unbedingt beim nächsten Mal die DFÜ-Verbindung aktualisieren und kannst du überhaupt direkt über USB?“ (ein Treiber, das ist ein Mann mit einer Peitsche und USB weckt bei mir höchstens Assoziationen an Grossbanken). Aber ich lächle wissend und nicke bedächtig, dann reden sie sofort weiter und drücken hektisch die Q-Taste. Denn so ganz wissen sie es eben auch nicht. „Online geht nicht“, melden sie nach sieben Stunden resigniert und ziehen ab, mich mit einem schlechten Gewissen und einem unsäglichen Datenchaos zurücklassend. Aber dann drücke ich debil zwei, drei Tasten und – schwupps – ich bin drin, wie damals der blonde Bäcker, äh, Becker, schon listig raunte. Keine Ahnung, warum, bloss kann ich jetzt einfach nur noch Sternchen statt Fragezeichen mehr schreiben und der Doppelpunkt ist beim Gedankenstrich. Vermutlich ein falscher Treiber..
chamäleon123 - 8. Mai, 09:01
was ich mag:

stundenlang (ja, wirklich) hineinstarren, Tiere und Gnomenköpfe sehen
was ich nicht mag:
Leute, die im Kino laut reden, mit Tüten rascheln und jede Passage des Films kommentieren
chamäleon123 - 7. Mai, 21:01
Ich bin zurück. Nicht gestärkt und erquickt, aber trotzdem nicht unterzukriegen. Nicht ganz, jedenfalls.
chamäleon123 - 3. Mai, 13:37
Es gibt ja so Tage, an denen gelingt alles. Am Morgen bereits Sport, dann Arbeit 1 (Erwerbs-), später Arbeit 2 (Hausarbeit), das jüngere und das ältere Kind spielen herzerwärmend an der frischen Luft und der Sinn des Lebens besteht im Leben selbst: alles ist wundervoll.
Dann gibt es – der geneigte Leser und die durch Erfahrung klug gewordene Leserin ahnen es bereits - auch diese anderen Tage, an denen einfach alles – sorry – Scheisse ist. Arbeit 1 will einfach keine Form annehmen und Arbeit 2 scheint sinnlos: das Chaos lässt sich nur nach erbittertem Fechtkampf mit dem Staubsaugerrohr überwinden, zieht sich dann auf den Estrich zurück um seine Wunden zu lecken und wird in wenigen Stunden – man weiss es ganz genau – gestärkt und mit blitzenden Augen wieder in der Ecke lauern um Meter für Meter an Terrain zu erobern. Und die Kinder streiten sich und pinkeln neben die Kloschüssel.
chamäleon123 - 30. Mär, 10:56
Als Kind hatte er angenommen, dass die Welt irgendwie durch sein Erwachen in Bewegung gesetzt wurde. Was passierte, ehe er aufwachte, war wie die Zeit vor seiner Geburt, eine Leere, über die er nicht nachdenken konnte.
John Updike: Landleben
chamäleon123 - 26. Mär, 22:55