Sehr gerne möchte ich mich mit dem Designer unterhalten, der die Waschabteile in den deutschen CityNightLine-Zügen gestaltet hat. Wohl durchdacht ist möglicherweise, dass die Flächen (zum Abstellen kleiner Etuis oder Beutel mit winzigen Zahnpastatübchen, einem zusammenklappbaren Zahnbürstchen und extra-kleinen Reise-Cremetiegelchen für das Befeuchten der Dino-Haut) dass die selbigen Flächen also sehr schmal gehalten sind. Denn man möchte ja vielleicht nicht, in fahrenden, rüttelnden Zügen, dass die Reisenden da einfach unbeschwert, ja gar sorglos ihre Beutel hinstellen und draufloszähneputzen oder -cremen. Wer unterwegs ist, soll achtsam sein, wollen uns die Designer vielleicht mahnen, wer reist, soll also auch darauf achten, dass die Beutelchen oder Etuichen im Gleichgewicht bleiben, sozusagen in der ewigen Balance der Dinge.
Nicht schlüssig bin ich mir dagegen, welche Botschaft uns die Gestalter mit der Positionierung des Ablagebrettes zwischen Waschbecken und Spiegel mitteilen wollen. Beugt man den Kopf nämlich zwecks Spülen des Mundes nach dem Zähneputzen zum Waschbecken, knallt man unweigerlich mit der Stirne auf die Ablage. Will man den Mund trotzdem von der Zahnpasta befreien, bleibt nur ein giraffenhalshaftes Verrenken, bis man sich zirka 3 cm über dem von unzähligen Fahrgästen bereits emsig bespuckten Chromstahl des Waschbeckens befindet. Geübte CityNightliner schaffen es, die Zahnpasta rauszuspucken, bevor sich einem der Magen gleich gänzlich..aber lassen wir das.
Es ist möglich, dass es hierbei um Demut geht, um Unterwerfung, um klagloses Anpassen an widrige Umstände. Was weiss ich schon über Zugabteildesigner.
chamäleon123 - 15. Apr, 20:58
"Woooaahh!" ruft der kleine Bär begeistert und starrt auf meine linke Hand. Die Fingernägel, denke ich, kurzgeschnitten und akkurat gefeilt. Oder meine grazilen Finger. Oder die elegante, aber kraftvolle Form meiner Hände. "Woah, cool: die Haut, die du hier am Daumen hast", fährt er fort, "genau wie ein Dinosaurier."
chamäleon123 - 10. Apr, 15:10
Heimlich heulen im Kinosessel:

Nein. Je ne regrette rien.
chamäleon123 - 5. Apr, 23:11
Ich komme immer zu spät. Nicht zu Verabredungen, da bin ich, eines familiären Kleintraumas wegen, immer überpünktlich und meistens sogar zu früh. Was der korrekten Zeit offenbar arg hinterherhinkt, ist mein Konsumverhalten: will ich Anfangs Juni Sommerkleider kaufen, sind bereits die Handschuhe im Sortiment.
Brauchen die Kinder Winterschuhe - im September - sind alle bereits restlos ausverkauft und steht mir der Sinn nach Sandalen im Mai, hat es nur noch Sondergrössen in den Regalen. Weihnachtskugeln gibt es Mitte Dezember nirgendwo mehr, weil bereits das Fasnachtszeug in den Startlöchern drängelt. Und will ich eine Woche vor Ostern Osterhasen und Schoggieier einkaufen, sind schon Flipflops und Sonnenschirme in den Werbeinseln der Grossverteiler drapiert - auf einer effektvoll verteilten Sandfläche mitten im Laden.
Ich muss, dringend, besser planen. Morgen beginne ich mit der Liste für die Weihnachtsgeschenke, dann kann ich Ende Dezember das Osterstroh vom Estrich holen. Alles eine Frage des geschickten Timings.
chamäleon123 - 5. Apr, 22:45
- eine Impfung gegen Schokolade-Sucht
chamäleon123 - 3. Apr, 08:05
Ich finde es wirklich gut, dass unser Ueli endlich mal
Klartext redet. Da klingeln doch die Glocken an der Narrenkappe gleich einen Ton heller und frau beginnt es nun doch vom Jurasüdfuss bis in den wilden Osten des Bündnerlandes zu dämmern:
Von wegen Volkspartei - oder höchstens jene der einigen Brüder. Die Schwestern sollen mal schön Milchsuppe kochen gehen. Höchste Zeit für Jasmin Hutter, einen Kochkurs zu buchen.
chamäleon123 - 28. Mär, 13:32
...und überhaupt, warum sind es eigentlich immer Kinesiologinnen, nie Kinesiologen? Macht man das als frauentypische Zweitausbildung, wenn die Kinder aus dem Gröbsten raus sind?
chamäleon123 - 22. Mär, 11:08
...die verzweifelte Mutter in der Fernsehtalkshow, die mit ihrem kleinen Sohn zur Kinesiologin geht "weil er immer an meinem Rockzipfel hängt" – was im Grunde ziemlich typisch ist für 2jährige - auf die Frage des Moderators, was man denn bei einer Kinesiologin eigentlich mache: "Ööhm, sie hat das Kind untersucht, ob es in der Vergangenheit irgendein Trauma erlitten hat und dieses Trauma dann weggemacht.“ Moderator: „Aha, wie denn weggemacht?“ Mutter: “ Äähm, so, irgendwie gelöscht.“
chamäleon123 - 22. Mär, 11:03
Möglicherweise ist das ein tiefenpsychologischer Hinweis: immer und ich meine wirklich jedesmal schreibe ich das Wort hertzlkch herzlich falsch. Zeit also, die an dieser Stelle auch schon thematisierten herzlkchen (sag ich ja!!) Grüsse endgültig fallenzulassen und nur noch beste, freundliche oder ganz einfach Grüsse zu verschicken. Oder bin ich ganz einfach kein herzlicher Mensch und sollte dringend etwas sensibler gegenüber meinen Mitmenschen werden? Was will mir mein Unterbewusstsein hier mitteilen?
chamäleon123 - 14. Mär, 09:43
Käthi heisst jetzt Catharina mit C, Toni will ab sofort Antonio gerufen werden und blinzelt schon wie Banderas, Kussi ist Marcus, auch mit C und Fränzi ist schon lange Franziska-Maria, nur kann sich das einfach niemand merken.
Mit den Namen, die man verpasst bekam als noch den Schulsack am Rücken drückte, ist es so eine Sache: sie haften an einem wie eine Hautschicht und niemand merkt, wie die unpassend gewordene Bezeichnung einem juckt und stört. Tausende von Sandys, die wieder Sandra sein möchten, hunderte von Lissies, die Elisabeth plötzlich einfach passender finden. Stine will endlich Christine sein und Andi Andreas und wer sich das nicht einprägen kann, wird gehörig angeknurrt manchmal. Sorry, Käthi Catharina, echt!
chamäleon123 - 11. Mär, 23:00