Vorsicht Bücher!
"Von frühester Kindheit an war ich ein leidenschaftlicher Leser. Ich wünschte mir nichts als Bücher zu Weihnachten, zwanzig und dreissig gleichzeitig. Bis ich etwa fünfundzwanzig war, ging ich niemals aus dem Haus, ohne dass ich ein Buch oder mehrere unter den Arm geklemmt hatte. Ich las beim Aufstehen, während ich zur Arbeit ging, und memorierte oft lange Passagen meiner Lieblingsdichter. Ich entsinne mich, dass Goethes Faust hierzu gehörte.
Dieses ständige Verschlingen von Büchern hatte vor allem das Ergebnis, dass es mich zu weiterer Empörung entflammte, meinen geheimen Wunsch nach Reisen und Abenteuern aufstachelte und mich gegen die Literatur einnahm. Es flösste mir gegen meine ganze Umgebung Verachtung ein, entfremdete mich allmählich meinen Freunden und verlieh mir jenen eigenbrötlerischen und exzentrischen Charakter, der zur Folge hat, dass man als "sonderbarer Zeitgenosse" bezeichnet wird. "
Henry Miller: Vom grossen Aufstand
Dieses ständige Verschlingen von Büchern hatte vor allem das Ergebnis, dass es mich zu weiterer Empörung entflammte, meinen geheimen Wunsch nach Reisen und Abenteuern aufstachelte und mich gegen die Literatur einnahm. Es flösste mir gegen meine ganze Umgebung Verachtung ein, entfremdete mich allmählich meinen Freunden und verlieh mir jenen eigenbrötlerischen und exzentrischen Charakter, der zur Folge hat, dass man als "sonderbarer Zeitgenosse" bezeichnet wird. "
Henry Miller: Vom grossen Aufstand
chamäleon123 - 7. Okt, 16:38