aaaargh!

Mittwoch, 22. November 2006

Palmen II

Zurückkommen und denken, dass von jetzt an alles oder zumindest das allermeiste ein kleines bisschen anders geht, dass man in fünf Tagen irgendwie geduldiger, sanfter, achtsamer geworden ist, ein anderer Mensch gleichsam.

Hält aber nicht sehr lange an. So drei bis vier Tage.

Mittwoch, 25. Oktober 2006

Wahlfreiheit

Version a)
"Und was machst Du sonst noch so?" fragte die neue Bürokollegin vorsichtig um mein marginales Teilpensum herum. "Tjaaa", , sagte ich, und guckte wichtig, "also letzte Woche habe ich zwei Gäste bewirtet, jeden Tag eine Ladung Wäsche gewaschen, eingekauft, in die Ferne gestarrt, zwei gesunde Mahlzeiten und ein pünktliches Frühstück pro Tag auf den Tisch geknallt, ein Lied einstudiert, eine Geisterparty vorbereitet, eine Befreiung gefeiert, Ernst in die Schranken gewiesen, mit dem Liebsten gelacht, ganz alleine geheult, Böden geputzt und Treppen gewischt, geschrieben, Katzen gestreichelt und gefüttert, Kartenspiele gespielt, Chauffeurdienste und Sportsupport erledigt, mich mit Kolleginnen gestritten und mich wieder entschuldigt, Chaos aufgeräumt, in überhitzten H&M-Filialen Kinderwinterjacken vom Bügel gezerrt, Veloausflüge gemacht, gelesen, ferngesehen, Erziehungsfehler ausgebügelt, zuwenig geschlafen und morgens erschreckt in den Spiegel gestarrt, Bier probiert und Wein getrunken, nachgedacht und fast verzweifelt, über Kinderwitze gelacht, nach frischer Luft geschnappt und Betten gelüftet, Unkraut gejätet, Sanktionen verhängt und mich über meine Inkonsequenz geärgert, Reisepläne geschmiedet, Aufgaben kontrolliert.Unter anderem."

Version b)

"Und was machst Du sonst noch so?" ,fragte die neue Bürokollegin vorsichtig um mein marginales Teilpensum herum. "Och", sagte ich und guckte zu Boden. "Ich hab noch zwei Kinder."

Dienstag, 17. Oktober 2006

Lieblings-Abscheu-Wort ist heute...

...work-life-balance

jaja...

....
schwein

Sonntag, 1. Oktober 2006

Mundgeruch und andere Fehler

Es gibt da zwar schon so einige Leute, denen ich schon lange mal endlich die Meinung sagen wollte. Über ihre exzessive Verwendung von Knoblauch beim Kochen, über ihre impertinenten Antworten, über ihre Weigerung, für moralische Grundsätze etwas anderes als ein lässiges Schulterzucken und ein süffisantes Lächeln übrigzuhaben, über ihre ich-nehme-mir--alles-was-es-gibt-und-die-anderen-müssen-eben-selber-schauen-Haltung. Aber das da scheint mir nun doch etwas zu typisch für unsere anonymisierte kurz-und-bündig-Gesellschaft.


OBWOHL... - wenn ich mirs recht überlege:

Jemand dem Sie viel bedeuten hat unseren Service genutzt, um Ihnen etwas Zauberhaftes mitzuteilen.



Ihr Fleiß wird bewundert.

Emsig wie eine Ameise erledigen Sie alle anstehenden Aufgaben. Es scheint, als würden Sie niemals ermüden! Wie schaffen Sie es, alles in Windeseile zu erledigen und dabei eine solch erfrischende Laune auszustrahlen?

Sie sind so tüchtig, dass jemand der Sie kennt Ihnen dieses tolle Kompliment macht.

Einen Menschen mit so viel Eifer gibt es selten.


Boah!

Donnerstag, 28. September 2006

a-e-i-o-u

Mein heutiges Lieblingswort: Stressmanagement

Freitag, 15. September 2006

Halbzeit

Auf was haben wir uns da bloss eingelassen? Während die Männer der Generation 40something oder besser nearly40 Romane schreiben über die Vergänglichkeit der Jugend und die zunehmende Verwirrung des männlichen Menschen in der Midlife-Crisis, während die Männer hektisch Haarwasser testen und die erste Anti-Faltencreme von Nivea for Men einmassieren, heimlich, haben wir dafür keine Zeit.
Unser Tag zersplittert in tausend Scherben, jeden Morgen, beim Versuch, alles reinzupressen, was wir uns unter einem erfüllten Leben so vorstellen: eine liebevolle Beziehung zum Liebsten, fröhliche und gesunde Kinder, eine Arbeit, die einem fordert, eine Wohnung, in der man sich wohl fühlt, Reisen, auf denen sich der Alltagsstaub wegpusten lässt und auf denen sich neue Perspektiven entdecken lassen.
So soll es sein.
Schnitt. Sentimentale Violinenkläne brechen ab. Mit dem Liebsten redet man tagelang nur noch Organisatorisches und streitet sich darüber, wessen Aufgabe es ist, das Altpapier rauszutragen. Die Kinder sind zwar fröhlich und gesund - aber das dumpfe Gefühl, eine ganze Menge falsch zu machen im Erziehungsbusiness lässt einem nie so ganz aus den Klauen. Die Wohnung ist ständig chaotisch, weil die Zeit zum aufräumen, putzen und waschen irgendwie einfach nie ausreicht. Und der Job, nun, bei einem Mama-üblichen Teilzeitstellenpensum von unter 50 Prozent muss man ganz schön schauen, dass man nicht zwischen die Fronten der jungen, ehrgeizigen und mit starken Ellbogen ausgestatteten Jungs gerät und sich in Staub auflöst. Bleiben die Reisen. Mit Kompromissen - Städtereisen statt Touren durch die Mongolei oder Feuerland - lässt sich das verzehrende Reisefieber zwar im Zaum halten. Was nicht ohne fiebrige Blicke zum Horizont abgeht und leise schwelendes Fernweh. (leise Geigenklänge
setzen wieder ein, untermalt von exotischen Trommelrhythmen..)

Mittwoch, 6. September 2006

wassnlos..

...mit diesem Layout? Warst Du das, Ernst??

Montag, 4. September 2006

Hallo, Ernst!

ER hat sich wieder mal zu Besuch angemeldet, der Scheisskerl, aber nein: er meldet sich ja nie an, er nicht, denn er hats ja nicht nötig. Mit der Tür fällt er ins Haus, ins unaufgeräumte, und sagt mit dieser dämlich-forschen Stimme, die wohl lustig tönen soll oder aufgestellt oder was weiss ich. "Hallo Leute", sagt er, "hier bin ich wieder.", obwohl heutzutage ja keiner mehr "Hallo Leute" sagt, bloss der. Und dann lacht er sein dämliches Lachen und zeigt die fleckigen Zähne dabei. "Ich wollte mal wieder die Bude etwas aufmischen", sagt er, zwischen meckerndem Lachen, wie ein alter Ziegenbock und genauso riecht er eigentlich auch, "etwas Pepp in das müde Dasein bringen, den geruhsamen Alltag etwas überraschender gestalten."
Als ob mein Alltag müde wäre, mit Arbeit 1 und Arbeit 2 und Wölfen und Bären und dem Liebsten mit seinem unstabilen Blutzuckerspiegel. Und Pepp, aber hallo! Den verschaff ich mir lieber selber, ganz nach meinem Gusto und normalerweise hab ich Pepp genug. Was schliesslich das aufmischen angeht: in meiner Bude ist höchstens aufwischen angesagt und wenn er dazu Drang verspürt: bitte schön, der Besenschrank ist hinten links.
Aber das alles, das denke ich jedesmal nur, wenn er die Türe hinter sich zuknallt beim Hereinkommen. "Hallo Ernst.", sage ich bloss müde. "Hallo Ernst des Lebens."

Mittwoch, 16. August 2006

Möchtegernmacker II

Möchtegernmacker I und II haben Turnen. Mit dem kleinen Bären. Sie sind ja jetzt seine KLassenkameraden. "Legt euch in eine Reihe nebeneinander", sagt die Lehrerin und bläst energisch in ihre Trillerpfeife. "Leg Dich ja nicht neben mich", sagt da Möchtegernmacker I zum kleinen Bären, "oder bist du etwa schwul?" Der kleine Bär ist wesentlich jünger als 15. Auch jünger als 11. Sogar als 10. Und ich fühle mich urplötzlich viel jünger als 18 und möchte Möchtegernmackers Eltern tüchtig an den Ohren ziehen.


gelesen:


Michael Robotham
Sag, es tut dir leid


Simone Buchholz
Bullenpeitsche


John Williams
Stoner


Stephen King
Doctor Sleep


Paul Auster
Winter Journal

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Featuring:

Das CHAMÄLEON wechselt natürlich ständig die Farbe. Es läuft öfters rot an vor Wut wenn es wieder einmal an allem schuld sein soll, wird höchstens gelb vor Neid wenn es Reiseberichten anderer Leute zuhört oder ist ab und zu blau, weil es immer mal wieder die Luft anhalten soll. Der KLEINE BÄR ist mittlerweile gar nicht mehr sooo klein und muss derzeit hauptsächlich mit List und allerlei Tücke von seinem Nintendo Wii weg und zu den übrigen Freuden des Lebens hingeführt werden. Er verbringt gerne viel Zeit in seiner kuschligen Bärenhöhle und hält Schule für eine schlimme Verschwendung seiner Zeit. Der Bär ist von sanftem Charakter, aber ausserdordentlich eigensinnig. Und manchmal brummt er gehörig. Der KLEINE WOLF ist für jede Aktivität zu haben - ausser manchmal für Geschirrspülmaschine ausräumen. Er legt gerne weite Strecken zurück, auch in Wander- oder Schlittschuhen - und jagt unermüdlich nach süssem Naschwerk. Ab und zu knurrt er grimmig, heult wild und zeigt die Zähne. Macht aber gar nichts. Der LIEBSTE schliesslich ist eben einfach der Liebste. Meistens jedenfalls. Ferner wären da noch das überaus treue SCHLECHTE GEWISSEN. Und natürlich ERNST...

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(...)
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Buchorakel
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HAHA!
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