Montag, 11. Juni 2007

oder

...aber es gibt Tage, da möchte ich niemanden sehen, kein Telefon abnehmen, keine Mails beantworten und nur Mahjong spielen und abends für mich ganz alleine Köstlichkeiten fabrizieren, zum Beispiel nach ihrem Rezept.
Und niemand sagt wäh!.

entweder

Nein, ich habe keine Midlife-Crisis...

Sonntag, 10. Juni 2007

Buchorakel (7)

Behüt dich Gott Welt, denn dieweil man dir nachgehet, verzehret man die Zeit in Vergessenheit, die Jugend mit Rennen, Laufen und Springen über Zaun und Stiege, über Weg und Steg, über Berg und Tal, durch Wald und Wildnis, über See und Wasser, in Regen und Schnee, in Hitz und Kält, in Wind und Ungewitter; die Mannheit wird verzehrt mit Erzschneiden und -schmelzen, mit Steinhauen und -schneiden, Hacken und Zimmern, Pflanzen und Bauen, in Gedanken Dichten und Trachten, in Ratschläge ordnen, Sorgen und Klagen, in Kaufen und Verkaufen, Zanken, Hadern, Kriegen, Lügen und Betrügen; das Alter verzehrt man in Jammer und Elend, der Geist wird schwach, der Atem schmeckend, das Angesicht runzlicht, die Länge krumm, und die Augen werden dunkel, die Glieder zittern, die Nase trieft, der Kopf wird kahl, das Gehör verfällt, der Geruch verliert sich, der Geschmack geht hinweg, er seufzet und ächzet, ist faul und schwach, und hat in Summa nichts als Mühe und Arbeit bis in Tod.


H.J.Chr. von Grimmelshausen: Der abenteuerliche Simplicissimus

hdp 865 gztrfs3 m r 3!

...den ganzen Tag über einem rätselhaften Mail gebrütet, das ich in meiner Box vorfand. Zustand tiefer Verwirrung. Ist es von Ernst? Und was soll es mir sagen? Ist es bedrohlich, wenn jemand nie etwas anderes als Additionen macht? Immerhin: ich war zeitlebens eine gute Freundin. Das tröstet. Und: vielleicht sollte ich mit diesen Zahlen Lotto spielen. :

der mineralbusiness entwickelt sich schnell!
sehen sie es am donnerstag 7. juni!

entreprise: harri expl inc
letzt. schlu?k: 0.45
5-t.ag prog.: 1.80

k,?rzel: e f d
w-k,n : a 0 h 0 5 q

verlieren sie keine moglichkeit
kau-fen vor es sehr spat wird

300-400 Interessen in folgenden 5t
fugen sie efd in ihre liste am
donnerstag 7. juni!

Scheiterhaufen bauen, auf welchem. Ich habe die Schriften gelesen X" "Halt,.

Hier das beste Portr. So wird ihr Leben von deiner Rechtsprechung abh.
Das ist ihr einziges Interesse. Du mein Freund gewesen, immer bist du.
Freunde finden und viele Dinge kennenlernen. Er hat nie etwas anderes als Additionen gemacht.

Donnerstag, 7. Juni 2007

the f-word

....da fragte unlängst der kleine Wolf als Bilanz eines Tages voller zorniger Worte, die er doch nicht sagen darf, ausgesprochen nachdenklich: "Warum singt man denn an einem Fussballmatch we will we will f*** you?"

rock

Mittwoch, 6. Juni 2007

Frau Hügli bitte an Kasse zwei

Einkaufen rangiert sehr weit vorne auf meiner Rangliste der doofsten Beschäftigungen. Zusammengerechnet tatsächlich tagelang schiebt man den beschönigend "Wägeli" genannten Folterkarren in seelenlosen Grossverteilerhallen vor sich hin, in der Hand den ellenlangen Einkaufszettel, im Ohr das Schlagergedudel aus den Lautsprechern, im Nacken den Blick von Frau Holbein aus der Kirchgasse, die entsetzt aufs ungestylte Haupthaar starrt. Im Wagen türmen sich Milch, getrocknete Aprikosen, Pouletgeschnetzeltes und Kindershampoo über Dutzenden anderer Artikel. Und das Schlimmste: man nimmt die Ware nicht weniger als viermal in die Hand, bis sie sich an ihrem Bestimmungsort befindet.

Soll doch mal die Wirtschaftsförderung ran: was für ein enormes Potential an zum Teil gutausgebildeten weiblichen Arbeitskräften dräut sich da Tag für Tag vor Kasse fünf zusammen, Stunden mit dem geistlosen Beschaffen von Nahrungs- und Genussmitteln beschäftigt, die dann doch achtlos heruntergeschlungen oder schnöde verweigert werden: Peperoni ess ich nicht gekocht und Broccoli nur geviertelt. Pha!
Und es soll mir jetzt niemand kommen von wegen alles eine Frage der Organisation und einmal in der Woche Grosseinkauf reicht. Ich kriegs nicht hin, immer fehlt etwas und der Liebste smst mir aufgeregt während ich fern der häuslichen Vorratskammer in Arbeit 2 vertieft bin, wenn es keine Salami im Kühlschrank hat um das gewünschte Nachtmahl zu richten.
Alles eine Frage der Organisation smse ich dann zurück. Geh halt einkaufen!

Sonntag, 3. Juni 2007

hokuspokus

Ich, die ich mit störrischem Eifer behaupte, weder abergläubisch, noch anfällig für esoterischen Mumpitz zu sein
  • trage mit ehrfürchtigem Eifer meinen blauen Bernstein aus dem Palmenland von dem es heisst, er habe magische Kräfte
  • spiele frühmorgens Mahjongg und befürchte mit umwölktem Gesicht düsteres für den vor mir liegenden Tag, wenn es mir nicht innerhalb von drei Partien gelingt, alle Steine wegzuklicken
  • klaube mir Wimpern von den Wangen, blase sie weg und wünsche mir was dabei
  • und wenn wir schon beim Wünschen sind: Sternschnuppenwünsche sind noch mächtiger als Wimpernwünsche. Nur sagen darf mans niemandem, natürlich.
  • bringe durch blosse Gedankenübertragung meine Mutter und meine Schwester dazu, dass sie mich auf der Stelle anrufen. Beim Liebsten funktioniert das aber überhaupt nicht, das gibt lediglich Kopfschmerzen. Muss so ein Frauen-Dings sein.

Samstag, 2. Juni 2007

Desillusion

Von wegen Rebellion. Sex-Pistols-Manager Malcolm McLaren heute in der Basler Zeitung über das Marketing-Lehrstück Punk:

Ich liebte die Idee, zu einer Plattenfirma zu gehen und ihnen eine Band aufzuschwatzen, die nicht spielen konnte. Die Leute in den Companys verstanden das natürlich nicht und fürchteten die Sex Pistols, aber sie kauften sie - wegen der Schlagzeilen. Das war eine sehr clevere Manipulation. Es war fantastisch, mit dieser Gruppe zu arbeiten, die ich da ausgewählt hatte, denn zum Glück besassen sie irgendwie die Gabe, aus all diesen situationistischen Ideen, die ich ihnen einimpfte, Texte und Worte herzustellen, die in einem Rock-`n`-Roll-Song funktionierten.

Heute ist Herr McLaren (61) Gast am Panelgespräch "The spectacle of globalisation. Detournement in media and advertising" im Museum Tinguely zu Basel um 16 Uhr.

Panelgespräch. Hmm.

Mittwoch, 30. Mai 2007

Was ich dringend lernen sollte:

  • Networking - nur so komme ich endlich zu einem gutbezahlten Sitz in einem Verwaltungsrat, statt meine kostbare Zeit mit unbezahlter GutmenschenFreiwilligenarbeit zu verplempern. Ganz zu schweigen von Arbeit 1.
  • Zeitmanagement - ich weiss nicht, wie andere mit Wölfen, Bären, Arbeit 1 und Arbeit 2, Schuldgefühlen, Elternsprechstunden und anderem Ballast zurechtkommen. Ich fühle mich zuweilen sanft überfordert. Könnte ich meine Zeit korrekt managen, käme ich auch endlich zu einer ausgeglichenen
  • Work-Life-Balance (göttlich, wie einem dieser Begriff auf der Zunge zerfliesst, in Zeiten grosser Anspannung brabble ich dieses Wort unaufhörlich vor mich hin.) - müsste doch auszubalancieren sein, verflixte Worklifebal..

Sonntag, 27. Mai 2007

Schlaf(f) in häuslicher Ruh

Es gehört zu den sehr seltsamen Phänomenen des Elternseins, dass man sich im allgegenwärtigen häuslichen Chaos unaufhörlich nach einem Tag mit nichts als Ruhe sehnt. Die Bedürfnisse sind bescheiden: ausschlafen bis mindestens halb zehn, lesen im Bett, mehrere Stunden lang, ein wenig Selbstreflektion betreiben (ohne dass jemand nach Toilettenpapier (ausgegangen!), Pflaster und Insektenstichsalbe oder kaltem Tee brüllt) und dann vielleicht ein wenig debil vor der Glotze abhängen, ganz ohne Bildungsanspruch.
So weit so gut, die Sehnsucht schwelt - und plötzlich wird einem so ein Tag vor die Füsse geworfen: Wolf und Bär übernachten auswärts, hecheln frühnachmittags atemlos in die Küche um sich selber ein Pflaster zu holen und verschwinden dann sofort wieder, um in Nachbars Garten nach den vergrabenen Kronjuwelen zu suchen und Dornen zu sammeln.
Man schläft aus. Erwacht völlig verwirrt und schuldbewusst um halb zehn und schaltet sofort trotzig den Fernseher an, weil man - ausgerechnet - vergessen hat in die Bibliothek zu gehen am Vortag und die vier Bücher auf dem Nachttisch schon gelesen und kein anderes so richtig lockt. Man glotzt. Trinkt Kaffee und der Liebste absolviert sein italienisches Ritual: Brötchen holen, vier Cappuccini und Passegiata. Weg isser also und man liest in einem alten Otto F. Walter, keine Ahnung warum der grad so rumliegt, und lauscht auf die Schreie vom Nachbarsgrundstück. Wölfisches Geheul, bäriges Brummen.
Es folgt die Selbstreflektion, aber so rechte Freude will nicht aufkommen und man klickt sich ein wenig durch die Virtualität, ein kleines bisschen gelangweilt. Wo bleibt der Liebste mit den Brötchen? Öd verstreichen die Minuten, man hätte vieles, das schon Jahre der Erledigung harrt - Fotos ordnen, Bücher abstauben, Bauchmuskeln aufbauen - aber nichts lockt, denn diese Stunden frei jeder Pflicht will man wahrhaft geniessen, zur Entspannung nutzen und nicht mit öden Verpflichtungen füllen. Allein - und das ist jetzt das angekündigte Phänomen - die Entspannung will sich überhaupt nicht einstellen, sie kichert vielmehr hämisch aus dem Off und wir fläzen apathisch auf dem Sofa rum und programmieren die Uhr neu. Wenigstens. Damit wir klar erkennen können, wann endlich Wolf und Bär wieder nach Hause kommen.


gelesen:


Michael Robotham
Sag, es tut dir leid


Simone Buchholz
Bullenpeitsche


John Williams
Stoner


Stephen King
Doctor Sleep


Paul Auster
Winter Journal

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Featuring:

Das CHAMÄLEON wechselt natürlich ständig die Farbe. Es läuft öfters rot an vor Wut wenn es wieder einmal an allem schuld sein soll, wird höchstens gelb vor Neid wenn es Reiseberichten anderer Leute zuhört oder ist ab und zu blau, weil es immer mal wieder die Luft anhalten soll. Der KLEINE BÄR ist mittlerweile gar nicht mehr sooo klein und muss derzeit hauptsächlich mit List und allerlei Tücke von seinem Nintendo Wii weg und zu den übrigen Freuden des Lebens hingeführt werden. Er verbringt gerne viel Zeit in seiner kuschligen Bärenhöhle und hält Schule für eine schlimme Verschwendung seiner Zeit. Der Bär ist von sanftem Charakter, aber ausserdordentlich eigensinnig. Und manchmal brummt er gehörig. Der KLEINE WOLF ist für jede Aktivität zu haben - ausser manchmal für Geschirrspülmaschine ausräumen. Er legt gerne weite Strecken zurück, auch in Wander- oder Schlittschuhen - und jagt unermüdlich nach süssem Naschwerk. Ab und zu knurrt er grimmig, heult wild und zeigt die Zähne. Macht aber gar nichts. Der LIEBSTE schliesslich ist eben einfach der Liebste. Meistens jedenfalls. Ferner wären da noch das überaus treue SCHLECHTE GEWISSEN. Und natürlich ERNST...

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(...)
aaaargh!
aha!
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