Falls ich das hier noch nirgendwo festgehalten habe:
Paulo Coelhos Bücher finde ich wirklich wirklich schrecklich.
chamäleon123 - 5. Dez, 20:57
Ich bin vergesslich.
Ich bin so vergesslich, dass ich mit einem Gedanken daran, was dringend zu tun wäre, die erste Treppe im alten Haus hochsteige - und schon nach 786 Stufen hab ichs vergessen. Es ist dies eine Variante der Keller-Geschichte, die immer durch Angehörige von Alzheimerpatienten am TV oder in Reportagen berichtet wird ("Ich schickte ihn in den Keller, um Essig zu holen. Und er brachte schmutzige Socken aus dem Wäschekorb.") Ich vergesse nicht nur Termine und Telefonnummern. Sondern auch Namen, Geburtstage, Strassennummern und manchmal auch, was für ein Tag gerade ist. Ich kann mich nicht mehr an Bücher erinnern, die ich gelesen habe und vergesse Musik sofort, nachdem ich sie gehört habe. Will ich jemandem über einen interessanten Film erzählen, weiss ich weder den Titel, noch die Namen der Schauspieler und vom Inhalt bleiben mir nur Bruchstücke.
Schon lange will ich deswegen eine Fachperson konsultieren - etwa eine Gedächtnisspezialistin oder jemanden aus dem geriatrischen Bereich (Frühdemenz?!) - allein, ich vergesse jeden Tag, endlich einen Termin zu vereinbaren. Einmal hatte ich einen, bei einem Psychologen. Ich habe ihn, wen wunderts, verpasst. Kürzlich habe ich sogar etwas ganz Besonderes erlebt. Ich ging frohgemut aus dem Haus und..was wollte ich jetzt gleich erzählen?
chamäleon123 - 4. Dez, 09:15
"Die Woche ist einfach unfair!",
sagt der kleine Wolf am Morgen,
"ausser das Wochenende."
chamäleon123 - 22. Nov, 11:03
Ich bin nicht sicher, ob Frauen und Männer dieselbe Welt erschaffen würden, wenn sie es könnten. Mit der Männerwelt kenne ich mich nicht aus. Die Frauenwelt dagegen sähe möglicherwiese ordentlicher aus und auf den ersten Blick seltsam aufgeräumt. Krankheiten und Seuchen gäbe es nicht - gestorben würde nach einem festen Zeitplan in einem vorgegebenen Zeitrahmen, ein eingebautes Auto-Delete sozusagen. Die Natur wäre gezügelt und gezähmt - keine Spur von animalischem Jagdtrieb oder katastrophenmässiger Zerstörungswut. Es gäbe keine Cellulite, keine Menstruation, kein Übergewicht und keine Schwangerschaftsstreifen. Und auch keine High-Heels, keine Wimperntusche und keine Debatten über Nur-Hausfrauen und Rabenmütter.
Viele Ärgernisse der heutigen Zeit würden in der Frauenwelt gar nicht erst nötig: Diäten, Kindergartensprechstunden oder das Wort "Gender". Es bräuchte keine Kinderkrippen mit unmotivierten Erzieherínnen, weil sich Mütter und Väter Erwerbs- und Erziehungsarbeit je zur Hälfte teilen könnten und das Einkommen trotzdem für Heizöl und Ferien reichen würde.
In der grosszügig bemessenen Freizeit müsste man sich nicht mit Spinning und exzessivem Hantelstemmen quälen, weil es ja keine überflüssigen Pfunde gäbe, leider wahrscheinlich auch keine Schokolade und keine Schwarzwäldertorte. Aber egal. Es gäbe reichlich Zeit für ausführliche Beziehungsgespräche, das Lesen von Büchern, Blogs, Zeitungen und Zeitschriften oder das Kaufen von Schuhen - leider ohne Absätze. Statt thrillender Extremsportarten wären Wandern, leichtes Joggen oder Walking angesagt, es gäbe keine Horror- und keine Arnold-Schwarzenegger-Filme.
Beflissen, die Schöne Neue Welt auch schön bleiben zu lassen, würden die Schöpferinnen der Frauenwelt mit einem Lächeln durch die verkehrsfreien Strassen gehen, das ihnen schon nach einigen Jahren auf den ungeschminkten Lippen gefrieren würde. Vor lauter Langeweile würden die Frauen in der Frauenwelt einander neidisch auf die Finger schauen - möglich, dass diese trotzdem ein bequemeres Leben führte oder jene ein adretteres Kind hätte. Und die Frauen würden ein eigenes Wertesystem erschaffen und diejenige mit den klügsten Büchern und der schönsten Frisur würde die Herrscherin werden, was wiederum die weniger Gescheiten und Modischen auf einen Schlag zu neidischen und missgünstigen Untertaninnen machen würde. Und es wäre eine Frage der Zeit und ein Gebot der Stunde, bis "Terminateuse I", II und III in den Kinos liefen.
chamäleon123 - 21. Nov, 21:01
Es gibt so Tage, an deren Ende denkt man dumpf:
- man kann eigentlich nichts so richtig, nicht einmal das, von dem man bisher gedacht hat, dass man es zumindest leidlich kann
- der Nebel geht nie mehr weg
- Ernst ist einfach ein Arsch
- es könnte eine Art an- und abschwellende Mentallähmung sein
- wo ist denn hier der Notausgang?
- Lob wäre besser als Tadel
- die Vereinbarkeit von Beruf & Familie ist ein Paradoxon
- und sie bewegt sich doch
chamäleon123 - 20. Nov, 21:01
"Es ist passiert.", sagt der kleine Wolf dramatisch beim Nachhausekommen, "Und es ist etwas ganz Furchtbares."
Schlimmer als ein abgebrochener Zehennagel.
Übler als ein Holzspitter im Finger.
Grässlicher als Zähneputzen.
Unangenehmer als Hausaufgaben.
Ekliger als ausserirdischer Monsterschleim.
Unerwünschter als 43098 Kakerlaken im Bett.
"Sie heisst Noemi", raunt der Wolf mit Grabessstimme. "Und sie hat sich in mich verliebt."
chamäleon123 - 19. Nov, 20:43