weitere Wünsche
hier.
chamäleon123 - 24. Dez, 23:46
"
Wenn man nur eine Orangenpresse und dreitausend Kilo Früchte und Gemüse hat", fragte der Wolf heute, "
wie lange kann man damit überleben?"
Ich habe keine Ahnung, was er im Schild führt.

thanx, mr.
westphal
chamäleon123 - 23. Dez, 18:52
"Jetzt wird die Sturheit ja schwarz angestrichen, das ist schade. Alle sind jetzt flexibel. Aber säbi Zit war das eine Qualität, gäll, die Sturheit. Haltung ist das. Man war mit dem Hergebrachten verbunden. Man war verbunden mit der vergangenen Zeit, so sehe ich das. Das ist ein Halt, wenn man weiss, dass es vor einem auch schon ein paar recht gemacht haben."
der Metzger Hans Meister, damals 92jährig, im Buch seiner Enkelin Susanna Schwager "Fleisch und Blut"
chamäleon123 - 21. Dez, 18:46
Ein kurzer Moment verärgerter Belustigung, wenn Menschen, mit denen man höchst unerfreuliche Gespräche über Fremdenfeindlichkeit führt, falls man denn dieses Thema nicht sorgfältig vermeidet, über den Freund der Tochter berichten: Er ist ein Netter. Aber er ist Moslem.
chamäleon123 - 21. Dez, 13:21
chamäleon123 - 20. Dez, 21:15
"Die entscheidende Frage ist die nach der Lebbarkeit des Unglücklichseins, vorausgesetzt, die Lebbarkeit erscheint wünschbar. Sie hängt ab von der Möglichkeit einer Befreundung mit der Melancholie, die sowohl den pragmatischen Bedürfnissen des Menschen als auch seiner unpragmatischen Melancholie rechnung trägt. Zeiten des Selbst und Zeiten der Melancholie wären festzulegen: Zeiten des Selbst, in denen der Pragmatik und Gewöhnlichkeit des Alltags nachzukommen ist, schon um dem endlosen Grübeln mal Pausen zu gewähren, und Zeiten der Melancholie, die nur ihr gehören, mit Gewohnheiten, in deren Umfeld sie eingebettet und gepflegt werden kann. (..)
Das Quälende, Selbstzerstörerische der Melancholie lässt sich mildern, wenn das Selbst sich um ein pragmatisches Arrangement für seine romantische Melancholie bemüht. Auch das Unglücklichsein wird somit zu einem Bestandteil des Glücks und bestärkt dessen Nachhaltigkeit. "
Wilhelm Schmid: Glück – Alles was Sie darüber wissen müssen und warum es nicht das Wichtigste im Leben ist.
chamäleon123 - 19. Dez, 08:08
Gerne würde ich jetzt eine Kerze anzünden und ein Weilchen ins liebliche Schneetreiben blicken. Immerhin hätte ich dafür Musse, weil der Larsson endlich geschafft ist und die postliterarische Depression (Gefühl der Leere, das sich nach dem Lesen der letzten Seite eines für gut befundenen Buches einstellt). Wobei die Gelehrten unter den LeserInnen die Nase rümpfen, natürlich: Krimis mit Literatur gleichzusetzen ist ein Sakrileg (nein, nicht jenes von Dan Brown, das ich übrigens grottenschlecht fand) und ich sollte hier eigentlich des Prestiges willen nur über kluge Bücher berichten und die anderen trefflich verschweigen.
So oder so: fürs Schneetreiben bleibt trotzdem keine Zeit, weil ich ausgesprochen überraschend mit Arbeit 3 betraut wurde und Arbeit 4 beginnt im Januar. Beides allerdings nur befristet, so dass ich also im April wieder Zeit hätte, dem Schneetreiben zuzusehen.
chamäleon123 - 17. Dez, 09:16
Das Uebel zu vergrößern, verstehen Wenige mit Auswahl, Verstand und Nutzen zu lesen. Sie ergreifen mit leichem Sinne das Schlechte wie das Gute; lesen ohne Prüfung und legen das Buch hinweg, ohne zu fragen oder zu wissen, was sie durch die Mühe des Lesens für Geist und Herz gewonnen haben. Aber Tausenden ist das Lesen keine Mühe, sondern ein Spiel, ein Zeitvertreib, eine Schwelgerei, besonders wenn es auf bloßes Beschäftigen und Kitzeln ihrer Einbildungskraft, und auf durchaus nichts Höheres abgesehen ist. Wie Kinder alles Nützliche bei Seite setzen, um wunderbare Mährchen anzuhören, die ihnen durch Erweckung von mancherlei Gefühlen und Selbsttäuschungen ergötzlich sind: so wird aus gleichem kindischen Hang bei vielen Erwachsenen das Lesen zur Leidenschaft.
Wie viele leben, verdorben durch den Fehler der Lesesucht, welche für ihren nachmaligen Stand und Beruf nicht passen; Weiber, die in den Freuden und Leiden und Sorgen des ehelichen Standes und bürgerlichen häuslichen Alltagslebens keine Genugthuung überspannter Erwartungen, keine Nahrung ihrer Einbildungskraft und Empfindelei finden, und Alles, aber nicht das gelernt haben, was zu richtiger Beurtheilung ihrer Lage, zur wirthschaftlichen Hausfrau, zur treuen Pflege des Gatten, zur weisen Leitung des Gesindes, zur zweckmäßigen Behandlung der Kinder gehört.
Heinrich Zschokke; Eine Warnung vor den Gefahren der Lesesucht In: Stunden der Andacht zur Beförderung wahren Christenthums und häuslicher Gottesverehrung. Fünfter Band. Andachtsbuch für die Jugend. Sechste verbesserte Original-Ausgabe. Aarau (Heinrich Remigius Sauerländer) 1821
chamäleon123 - 7. Dez, 21:33
Herr
Cicero muss warten, Herr
Diaz, und Frau
Schwager, Herr
Precht und Herr
Montaigne, Herr
Baker von National Geographic und jetzt auch noch Herr
Willemsen und Frau
Atwood: man sollte die Hände von Krimis lassen, weil manche, kaum hat man 23 Seiten gelesen, einen wahrhaft absurden Suchtreflex auslösen. Am liebsten möchte man sich mit literweise Grüntee (gesund!) und Weihnachtsguetzli (ungesund!) in die Mansarde zurückziehen und möglichst rasch die insgesamt etwa 2400 Seiten von Herrn
Larsson (siehe links) lesen, bloss um zu wissen, wie die Story endet. Alles scheint lahmgelegt, halbherzig erledigt man Arbeit 1 und 2 und faltet zwischendurch ein wenig Wäsche. Das ist doch aber eigentlich sehr seltsam und der Bär würde mahnend den Finger hochhalten, wüsste er um die Sogwirkung des Krimigenres, und sagen: "Vielleicht bist Du süchtig!"
chamäleon123 - 7. Dez, 12:05
**** 1001 tage und nächte on the line ****

chamäleon123 - 5. Dez, 15:10