Sonntag, 8. November 2009

hadschi halef omar

Kopfschüttelnd haben mich tugendhafte Eltern heute angeschaut, als ich des Wölfchens plastikgoldenes Rummelplatz-Krummschwert hielt, während er am Büchsenwerfen war. Ich fühlte mich einen winzigen Moment lang, als sei ich wieder 15 und hätte meine Punk-Jacke an (Armee-Look, ganz scheusslich). Es war grossartig und ich knurrte und schwang das Schwert, bis mich der Wolf mit einem Blick zur Ruhe mahnte.
Morgen, wenn er in der Schule ist, nehme ich den Mongolensäbel vielleicht zum Einkaufen, zerteile zwei bis drei Ananas damit und fühle mich wie Kara Ben Nemsi auf Abenteuertour. Da wird mir dann keine mit Smalltalk kommen!

Donnerstag, 29. Oktober 2009

Hauptsache gesund

Das mit dem gesunden Znüni ist ja auch so ein Dauerbrenner. Mal fordern Bär und Wolf Sesam-Knäckebrot, mal unbedingt Orangen, in mundgerechten Häppchen. Und fast immer hat man genau das grad nicht im Haus und keine Lust auf zermürbende Verhandlungen morgens um halb 7. Seit in der Schule die Gesundheitsayatollahs mit öffentlichem Zerstampfen von Halbweissbrotssandwiches und nicht-biologisch-angebauten Gurken drohen, ist die Sache noch komplizierter. Bald werde ich gezwungen sein, sämtliche Arbeiten aufzugeben und das Znünigemüse im eigenen Garten anzupflanzen.
Der Bär jedenfalls hat das Problem an der Wurzel gepackt und mir eines Morgens mutig gestanden, dass er seit Jahren sein Znüni verstohlen wegschmeisst, statt damit seinen Blutzuckerspiegel samt Konzentrationsfähigkeit zu päppeln. Er sei, begründet er dieses Verhalten, durch eine bis zur Unkenntlichkeit verschimmelte Banane schon in der ersten Klasse schwer traumatisiert worden und wolle nie mehr im Leben etwas Essbares in seinem Schulrucksack transportieren. Der Wolf, so erfuhr ich gestern, löste das Dilemma militärisch: er verwendete seine Biobanane in der grossen Pause als Laserschwert. Klar, dass er gegen die dynamisch-organischen Rüebli seines Gegners damit keine Chance hatte. Jetzt jongliert er jeweils mit drei Mandarinen - verstohlen in einer versteckten Ecke des Pausenplatzes: Mandarinen gibt's in unserem Grossvertreiler leider nur in IP-Qualität.

Sonntag, 25. Oktober 2009

up!

Ehrlich: trotz dauerpopcorntütenknisternden Zuschauern im Nacken. Dieser Film ist: woah!

up

Samstag, 24. Oktober 2009

ach?

Man müsste sich vielleicht einmal ernsthaft als Zuhörerin versuchen, nichts therapeutisches, nein, nur auf der "Wie geht es Ihnen denn so?"-Ebene. Es ist ja schier unglaublich, was man da von den Leuten so erfährt, wenn man nicht nur um der eigenen Gelegenheit zum Erzählen -wie-es-einem-denn-so-geht fragt. Halbe Leben werden einem in fünfzehn Minuten berichtet, Hoch- und Tiefschläge, man weiss danach Dinge, die man lieber gar nicht wissen möchte weil man genau weiss: vielleicht ist es denen ja peinlich, wenn sie einem das nächste Mal antreffen. Und diese Leute sind nicht betrunken oder lebensmüde oder verzweifelt, solche Dinge hört man zwischen ganz normalen Sätzen und Worten und Häuchen von geseufzter Resignation, die sofort durch muntere Lächeln gegengewichtet wird. Erstaunlich auch, wie sich die Sicheren, Kraftvoll-durchs-Leben-stapfenden, unbeirrt Aufwärtsstrebenden in Momenten des Erzählens sinkenlassen, wieviel sie preisgeben von ihrer Atem- und Ratlosigkeit. Man fragt: ach? und sie erzählen sich atemlos weiter ins Innere, bis sie ein bisschen erschrecken und sagen: so, ich muss.

Donnerstag, 22. Oktober 2009

farbenwechsel

Nur um das gleich klarzustellen: damit habe ich ganz und gar überhaupt nichts zu tun. Und hiermit ergo ebenfalls nicht.

Sonntag, 18. Oktober 2009

TextTextText: Lachen!! TextText

Fast nie höre ich bei einem Buch einfach in der Mitte entnervt zu lesen auf. Entweder fange ich erst gar nicht damit an, oder ich kämpfe mich eben durch, auch wenn der Text nicht ganz hält, was Titel und erste Bestandesaufnahme versprochen haben. Bei Herrn Hirschhausen aber habe ich einfach kapituliert. Er sieht ja nett und freundlich aus auf dem Cover und das Schwein auch, oder?
glueck
Aber: Mein Glück, so fand ich nach Seite 89 , wird nicht geschmälert, wenn ich das Ende dieses Buches niemals kennenlerne. Es war nicht nur die Art, querbeet zusammenrecherchierte Fakten mit Witzchen anzureichern und sie in einem Buchtext ahnungslosen Leser zu verabreichen. Was mein Glücksgefühl beim Lesen gleichsam unter Null schrumpfen liess, war der Kabarett-Stil des Textes: man wurde an eigens dafür bestimmten Stellen zum Lachen genötigt - auch wenn mir dieses schon auf Seite 15 vergangen war und die Lachstellen eher ein Gefühl des Fremdschämens hervorriefen. Das sah etwa so aus: TextTextTextText Achtung: Lacher!! TextTextText Achtung: Schmunzeln!! TextTextTextText Achtung: brüllender Lacher!! TextTextText etc. Lesen mit Konservenlachen sozusagen - wie in billigen Sitcoms.
Möglicherweise bin ich einfach extrem humorlos. Aber im Grunde ziemlich häufig glücklich.

auch ein Los

"Ich bin offenbar mit Phantasie geschlagen."
Urs Widmer in der September-Literaturbeilage der NZZ

Sonntag, 11. Oktober 2009

keine zeit?

Ursprünglicher Vorsatz (13 Uhr 07): Verfassen eines Bewerbungsschreibens für eine Bekannte.
Geschätzter Aufwand: 15 Minuten.
Tatsächliche Aktivitäten: Laptop hochgefahren, auf facebook die Schwester begrüsst, bei farmvilleErdbeeren geerntet, mein facebook-Bild angewidert betrachtet, auf google ein Programm gesucht zur Bildbearbeitung, weil ich mich auf Fotos fast immer gar nicht ausstehen kann, ein Programm gefunden und heruntergeladen, in der Zwischenzeit einen Kaffee gezapft, das Programm ausprobiert und Spass daran gehabt, erwogen, den Bären zu einer Grafikerlehre zu bewegen, damit ich in den Genuss von Gratisprogrammen dieser Art käme, den Bruder um Rat gefragt, ein neues Bild bearbeitet und hochgeladen, meine e.mails abgerufen, zwei davon beantwortet, ein drittes ebenfalls erwidert,aber noch nicht abgeschickt, bei einem weiteren heftig ein schlechtes Gewissen empfunden, weil ich in den Ferien keinen einzigen meiner Weiterbildungs-Ordner aufgeschlagen haben, nörgelnden inneren Stimmen, meine Faulheit aufs Heftigste anprangernd, barsch befohlen, sofort den Mund zu halten, auf der Seite des Bilgerverlages geschmökert, weitere Links später in mehreren Büchern probegelesen, mich auf mein ursprüngliches Vorhaben besonnen und den Kopf geschüttelt, die aufblitzenden Gedanken dazu hier festgehalten, auf die Uhr geschaut: 15 Uhr 12. Leer geschluckt. Dann darüber gelacht.
Also jetzt schreibe ich mal die Bewerbung.

Donnerstag, 1. Oktober 2009

warum ich hausmiteigentümerin bin:

buecher


gelesen:


Michael Robotham
Sag, es tut dir leid


Simone Buchholz
Bullenpeitsche


John Williams
Stoner


Stephen King
Doctor Sleep


Paul Auster
Winter Journal

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Featuring:

Das CHAMÄLEON wechselt natürlich ständig die Farbe. Es läuft öfters rot an vor Wut wenn es wieder einmal an allem schuld sein soll, wird höchstens gelb vor Neid wenn es Reiseberichten anderer Leute zuhört oder ist ab und zu blau, weil es immer mal wieder die Luft anhalten soll. Der KLEINE BÄR ist mittlerweile gar nicht mehr sooo klein und muss derzeit hauptsächlich mit List und allerlei Tücke von seinem Nintendo Wii weg und zu den übrigen Freuden des Lebens hingeführt werden. Er verbringt gerne viel Zeit in seiner kuschligen Bärenhöhle und hält Schule für eine schlimme Verschwendung seiner Zeit. Der Bär ist von sanftem Charakter, aber ausserdordentlich eigensinnig. Und manchmal brummt er gehörig. Der KLEINE WOLF ist für jede Aktivität zu haben - ausser manchmal für Geschirrspülmaschine ausräumen. Er legt gerne weite Strecken zurück, auch in Wander- oder Schlittschuhen - und jagt unermüdlich nach süssem Naschwerk. Ab und zu knurrt er grimmig, heult wild und zeigt die Zähne. Macht aber gar nichts. Der LIEBSTE schliesslich ist eben einfach der Liebste. Meistens jedenfalls. Ferner wären da noch das überaus treue SCHLECHTE GEWISSEN. Und natürlich ERNST...

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(...)
aaaargh!
aha!
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Erinnerung an...
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gelesen
getting older
HAHA!
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