Sonntag, 21. März 2010

kluger balsam

" Bis neun, zehn machen die Kinder alles mit. Sie glauben, sie hätten die besten Eltern der Welt. Ab zwölf, dreizehn sagen manche: Fuck you, ich mache das nicht. In Deutschland* haben wir unglücklicherweise auch noch diese verdammte Schule, in der schon nach der vierten Klasse selektiert wird. Dieses System passte am Anfang der Industriegesellschaft, wo man eine kleine Gruppe brauchte, die führen musste, und eine große Gruppe, die sich führen lassen musste. Aber heute setzt das System bloß Eltern unter einen massiven Druck, den sie an die Kinder weitergeben. Meine Güte, die sind sieben, acht, neun, und ihnen wird gesagt, wenn du nicht gut genug bist, kannst du nicht an die Uni gehen. Die können sich überhaupt nichts vorstellen unter einer Uni.
Vor allem die Politiker reden, als ob Bildung alle Probleme lösen könnte – und als ob unsere Gesellschaft keine Kellner oder Köche brauchte, sondern nur Akademiker. Viel eher sollte man sich mal die Frage stellen, welche Kinder die Eltern haben wollen – und welche Kinder unsere Gesellschaft haben will. Man sollte aufhören, Kinder als reine Ressource anzusehen."


Familientherapeut Jesper Juul im "Zeit"-Magazin

Das ganze, überaus lesenswerte Interview hier

*und anderswo

Mittwoch, 17. März 2010

rekorde

Bär (liest aus der Zeitung vor): "Der kleinste Mann der Welt ist gestorben"
Wolf: "Was, Dieter Bohlen?"
Bär: "??"
Chamäleon:"??"

Der Wolf hat verstanden: "Der dümmste Mann der Welt."

Montag, 15. März 2010

Nachtrag zum Tag der Frau

"(..) Es war die Angst davor, dass ich irgendwann sagen muss: So, jetzt müsst ihr mich einliefern.», erklärt die abtretende SF-Sportredaktorin Regula Späni im "Sonntag". Ihr Alltag als berufstätige Mutter sei zum Teil «chaotisch» gewesen: «Ich war ständig in einem Clinch. Eigentlich sollte ich jetzt an eine Sitzung, eigentlich sollte ich jetzt dieses Mail noch schicken. Auf der anderen Seite die Kinder, die fragen: Wann gehen wir wieder mal in den Wald?»
Ihr Abschied sei auch ein Bekenntnis zu ihrem Ehemann, dem Sportreporter Stefan Bürer. «Ja, natürlich. Er hat mir oft gesagt: 'Komm mal runter'.» Sie wollte immerzu die «Super-Frau» sein. «Ich höre von immer mehr Frauen, die ihren tollen Job aufgeben.»


Ich ja auch.

Aber:
a) warum arbeitet der Sportreporter nicht halbtags und seine Frau auch? Darf er das nicht? Will er das nicht?
b) ist das Modell "Juhui, meine Eltern sind beide berufstätig" gescheitert? Wann gestehen wir uns das ein? Was gibt es für Alternativen?
c) Oh Ihr Kämpferinnen der Frauenbewegung: was sollen wir bloss tun?

Mittwoch, 10. März 2010

sorry, ähm.

Der Entschuldigungszettel des kleinen Bären wird morgen so (oder so ähnlich) aussehen.

Liebe Lehrkräfte
Nach einem Restaurantbesuch zwecks Feier eines Chamäleon-Zertifikates für Arbeit 3 fühlte sich der Bär nach dem Genuss von Huhn an Chili-Schokoladensauce am nächsten Morgen so mies, dass er dem Unterricht am Mittwoch fernbleiben musste. Am Abend selbigen Tages stiess er sich den Fuss so heftig an der Mauer, dass er ihn nicht mehr belasten kann. Weil der Liebste, also sein Vater, jeweils tagsüber berufshalber das Auto okkupiert, konnte der Bär mit blauem Fuss keinen einzigen Schritt tun und somit auch keinen Fuss ins Klassenzimmer setzen.
Wir bitten um Nachsicht und grüssen herzlich



Die spinnt, die Familie Chamäleon, werden sie denken. Aber was soll man machen?

Samstag, 6. März 2010

physikstunde mit prof. wolf

Der kleine Wolf spielt mit einem Ball.
Und überlegt.
Dann fragt er: "Gäbe es ein grösseres Loch in unserem Dach, wenn dieser Ball aus 5000 Kilometern Höhe drauffallen würde oder wenn ihn ein starker Mann aus einem Helikopter herab, der etwa 20 Meter über unserem Haus schwebt, mit aller Kraft auf unser Dach schleudern würde?"
Augenblicklich geriet ich in Verzückung über diese Frage.
Die Antwort allerdings blieb ich ihm bis jetzt schuldig.

Freitag, 5. März 2010

by the way

dada


Dada! Hugo Ball - Bild: wikipedia

messie's song

Aber ja. Ich knechte den Bären, weil er sein Französischheft dauernd vergisst, nicht Gitarre übt und die Termine für die Schultests verwechselt. Erziehung nenne ich das hochtrabend und lese kluge Bücher darüber. Nur nachts, wenn der Wolf längst schläft und der Bär noch heimlich im Bett liest, frage ich mich: wer erzieht mich? Ich lerne verzweifelt für eine Prüfung bei Arbeit 3, den Anmeldetermin habe ich nachgereicht, weil ich ihn, ups, glatt verschwitzt habe und die Termine für die Prüfung am Montag habe ich zwar irgendwo, aber ich weiss im Moment nicht gerade, wo. Wenigstens habe ich alle übrigen Unterlagen, auch wenn ich sie erst einmal zwei Wochen lang ordnen musste.
Dabei bin ich eigentlich sehr zuverlässig. Ich bin berüchtigt für meine Pünktlichkeit, meistens jedenfalls (falls ich den Autoschlüssel finde und der Liebste rechtzeitig heimkommt) und Termine bei Arbeit 2 und 3 halte ich penibel ein. Ich denke an alle Elternsprechstunden und an die meisten Geburtstage und habe Monate vorher blendende Ideen für Geschenke - auch wenn ich sie dann erst am letzten Tag zwei Minuten vor Ladenschluss kaufe. Gewissenhaft notiere ich Bonmots, Mailadressen und Kennzahlen, um die Zettel schon zwei Stunden später verzweifelt zu suchen, meist vergebens. Ich ordne sogar meine Festplatte - leider löschte ich als erstes irgendeinen Tontreiber, so dass mein PC jetzt stumm bliebt und ich mich täglich 873487mal einen Sekundenbruchteil über meine Unfähigkeit ärgere. Mehrmals im Monat erwäge ich die Kündigung von Arbeit 2 und 3, um in einem etwas speziellen Sabbatical das alte Haus endlich einmal vom Keller bis zum Estrich aufzuräumen. Aber nie bleibt mir Zeit, lieber schreibe ich Blogbeiträge oder raufe mir verzweifelt die Haare, die auch schon wieder geschnitten werden müssten. Die Telefonnummer des Coiffeurs habe ich irgendwo gespeichert. Wo nur?

Donnerstag, 4. März 2010

hä?

"Was machen eigentlich Oral-Kosaken?" fragte der Bär verblüfft.



images3

früher war alles besser

"Mein Freund, gesund und normal sind nur die gewöhnlichen Herdenmenschen. Die Überlegungen über das nervöse Zeitalter, die Überanstrengung, die Degeneration und dergleichen mehr können ernsthaft nur die beunruhigen, die das Lebensziel im Gegenwärtigen sehen, das heisst, die Herdenmenschen."

Anton Pawlowitsch Tschechow (1860 -1904) : Meistererzählungen - Der schwarze Mönch

Dienstag, 23. Februar 2010

augenblick mal

Wer Magenbrennen hat, schluckt zuviel Unangenehmes und sollte lieber aufbegehren. Wenn der Rücken schmerzt, bürdet man sich einfach viel zuviel auf. Und wer ständig an Kopfweh leidet, muss negative Schwingungen abblocken und den Kopf nicht mehr mit belastenden Gedanken blockieren. So einfach ist das, findet jedenfalls Frau Hay.

So gesehen wäre ihre Deutung für mein kleines Leiden wahrscheinlich sonnenklar. Wer ständig schwarz sieht, würde sie vielleicht sagen und dabei wissend lächeln, muss sich über rote Augen nicht wundern. Und auch wenn ich trotzig zu Boden schauen würde und für derlei esoterischen Klimbim höchstens eine bissige Antwort bereit hätte - ein wenig gäbe mir die Diagnose ja schon zu denken. Heimlich deute ich meine Symptome nach einem Blick in die Kristallkugel also selber: Wer ausgerechnet an Konjunktivitis leidet, sollte in seinem Leben vielleicht mal endlich wieder zum Indikativ übergehen


gelesen:


Michael Robotham
Sag, es tut dir leid


Simone Buchholz
Bullenpeitsche


John Williams
Stoner


Stephen King
Doctor Sleep


Paul Auster
Winter Journal

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mailto: chamaeleon123@hotmail.com countonyou: X-Stat.de

Featuring:

Das CHAMÄLEON wechselt natürlich ständig die Farbe. Es läuft öfters rot an vor Wut wenn es wieder einmal an allem schuld sein soll, wird höchstens gelb vor Neid wenn es Reiseberichten anderer Leute zuhört oder ist ab und zu blau, weil es immer mal wieder die Luft anhalten soll. Der KLEINE BÄR ist mittlerweile gar nicht mehr sooo klein und muss derzeit hauptsächlich mit List und allerlei Tücke von seinem Nintendo Wii weg und zu den übrigen Freuden des Lebens hingeführt werden. Er verbringt gerne viel Zeit in seiner kuschligen Bärenhöhle und hält Schule für eine schlimme Verschwendung seiner Zeit. Der Bär ist von sanftem Charakter, aber ausserdordentlich eigensinnig. Und manchmal brummt er gehörig. Der KLEINE WOLF ist für jede Aktivität zu haben - ausser manchmal für Geschirrspülmaschine ausräumen. Er legt gerne weite Strecken zurück, auch in Wander- oder Schlittschuhen - und jagt unermüdlich nach süssem Naschwerk. Ab und zu knurrt er grimmig, heult wild und zeigt die Zähne. Macht aber gar nichts. Der LIEBSTE schliesslich ist eben einfach der Liebste. Meistens jedenfalls. Ferner wären da noch das überaus treue SCHLECHTE GEWISSEN. Und natürlich ERNST...

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(...)
aaaargh!
aha!
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getting older
HAHA!
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