Freitag, 24. September 2010

new wave

Im Bekanntenkreis - jene Leute, die man gerade mal so kennt und meist im Abstand von genau einem Jahr an Geburtstagsfesten von Freunden trifft - im Bekanntenkreis gibt es zur Zeit einen neuen Babyboom. Wir alten Hasen sitzen mitterweile gelassen am Tisch, trinken Rotwein und reden minutenlang mit den Freunden, ohne unterbrochen zu werden. Nur manchmal kommen der Bär, der Wolf oder andere mittelgrosse Raubtiere vorbei und fragen abwechslungsweise nach Essen, Trinken oder wie lange man eigentlich noch bleibe.

Die Bekannten ihrerseits stehen sozusagen kurz vor den Wehen oder verbringen die Party damit, umherdackelnden Anderthalbjährigen hinterherzudackeln und sie vor Unglück und Verderben (auf dem Herd blubbernde Suppentöpfe! giftige Beeren! knurrende Hunde! Plattensammlungen in weniger als 50 cm Höhe!) zu bewahren. Wir schauen gelassen zu und wenn uns danach ist, nehmen wir so einen Kleinen an die Hand und führen ihn zur Kuchentheke. Genau wissen wir nicht mehr, ob sie in dem Alter schon Kuchen essen sollten, aber das Kind wirds schon wissen, denken wir.

Natürlich hüten wir uns davor, weise Ratschläge zu geben oder gar über Wehen zu reden. Wir wollen ja schliesslich nicht rüberkommen wie Tante Margrith mit ihren Haushalttipps, sondern wie entspannte Frauen, die ihre Aufmerksamkeit zumindest an Festen wieder interessanteren Dingen widmen können als vollen Windeln, Znüniböxli oder Geburtsvorbereitungskursen. Darüber wollen wir auch nicht reden, sondern über andere Dinge: Bücher. Reisen. Arbeit. Oder vielleicht über Schulnoten oder die Pubertät, die heutzutage immer früher...aber das bereden wir alten Hasen bilateral, unter uns. Also debattieren wir über die Warhol-Ausstellung oder das Engadin und lächeln aus der Ferne, wenn der Knirps seine Schwester haut oder sich der Katze nähert. Wir können, wie gesagt, auch wieder aufmerksam zuhören, wenn jemand uns etwas fragt. "Frau Chamäleon", wandte sich also eine der Bekannten unlängst vertrauensvoll an mich, "sicher weisst Du in diesem Themenbereich Rat." Ich lauschte, verständnisvoll nickend.

"Wie", raunte die Bekannte, "bringe ich verflucht nochmal meine Muffins aus den Förmchen, ohne dass sie zerbröckeln?"

Donnerstag, 23. September 2010

slang

"Wer cool! sagt, ist automatisch extrem uncool!", mahnt der kleine Wolf.

Dienstag, 14. September 2010

zicke, intolerante

Toleranz, haha, Toleranz ist etwas, das ich mir wie viele andere auch sehr gerne auf die Fahne schreiben würde. Ich finde mich tolerant, grundsätzlich jedenfalls: gegenüber Muslimen (hoch im Kurs zur Zeit), Andersdenkenden, Homosexuellen oder Vegetariern. Man soll tolerant sein, predige ich salbungsvoll dem Wolf und dem Bären am Mittagstisch.
Bis...ja, bis sie ihre Kollegen heimbringen und sich - um den Kumpels gebührend zu imponieren - benehmen wie gewisse Hip-Hop-Pimps, yo, Mann. Sie flegeln und pöbeln und man sieht ihren Blick unsicher flackern dabei, denn sie wissen während all der Macho-Sprüche, die aus ihrem Mund quellen, dass sie sich damit aber so was von Ärger einhandeln. Egal, die Sprüche müssen sein, es ist wahrscheinlich so ein Männer-Rangordnungs-Dings, das ich nicht verstehe.
Ich habe allerdings auch nicht das geringste Bedürfnis, das zu hinterfragen oder gar zu begreifen- denn ich bin grad extrem intolerant und auch der Kollege geht mir tierisch auf die Nerven, denn er brüllt gerade wie ein Berserker herum.
Also schimpfe ich. Ich stemme die Arme in die Seiten wie die Cartoon-Parodie einer Mutter und mahne grollend und bestimmt zu Ruhe und Anstand. Aber der Kollege benutzt das Bett des Bären als Trampolin und verlangt kreischend nach Schokolade - ich würde ihn am liebsten senkeln und funkle ihn grimmig an. Dabei wollte ich doch immer tolerant sein, auch anderen Weltanschauungen (Pimps!) oder Lärmpegeln gegenüber. Es gäbe ja Ohrstöpsel. Aber nein. Meine Toleranz und Langmut zersplittert jäh, wenn der Kollege wieder loskreischt wie Oskar mit der Blechtrommel. Andere Bekannte von Wolf und Bär nerven mich durch penetrante Nörgelei ("mir ist laaaangweilig, dürfen wir feeeeernsehen?") oder durch blutrünstige Spiele ("wir würden jetzt allen Gefangenen Hände und Beine ab...")
Nein, sie sollen zuhause wieder fernsehen, dauerkreischen oder Angriff der Zombiemonster spielen, ich bin dann halt mal sehr intolerant!

Sonntag, 12. September 2010

help.

Bitte: WARUM springt dieser Scroll-Roll-Tollbalken ohne mein Zutun ständig in die Mitte der Seite und vergällt mir so jeglichen Zugriff auf diese Seite? Warum? WARUM? W A R U M ?

Freitag, 10. September 2010

pluspunkte:

Wissen, mit dem man punkten kann (heute aus: Unnützes Wissen, facebook):

‎"Klammer auf, Unterstrich, Acht, Klammer auf, senkrechter Strich, Klammer zu" ergibt Homer Simpson.

(_8(I)


Nun ja...

Donnerstag, 9. September 2010

bye bye larmoyanz

"Wolltest Du nicht schon lange wieder mal nach Alaska reisen?", fragt der Bär mit pubertärem Sarkasmus, "so fünf Wochen oder länger?"
Vielleicht sollte ich das tun.

Sonntag, 29. August 2010

kritisch betrachtet

Ich ertrage keine Kritik. Ich kann sie nicht einstecken, nicht wegstecken, nicht verinnerlichen. Ehrlich, ich weiss, dass man das lernen sollte, unbedingt, weil man sich dann weiterentwickeln kann und das ist natürlich wichtig. Aber ich bin eine Diva, ich schäume vor Wut, insgeheim, während ich beherrscht lächle und Dinge sage wie: "Du hast recht, ich werde das ändern." Dabei denke ich Übles über den Kritiker und die nächsten drei Tage wälze ich jedes kritische Wort hin und her, ob sich nicht vielleicht noch eine zusätzliche, bisher verborgene, aber sehr grundsätzliche Kritik dahinter verbergen könnte.

Kritisieren darf eigentlich nur ich mich und zum Ausgleich tue ich das unaufhörlich, sogar im Schlaf. Es ist also nicht so, dass ich selbstgerecht wäre oder meinte, ich könne alles perfekt. Ja, vielleicht reagiere ich deshalb so pikiert über Kritik, weil etwas, das ich nach 876348716238 internen Kritikinstanzen für akzeptabel befunden habe, doch nicht so schlecht sein kann? Das wiederum liesse auf eine immense Überheblichkeit meinerseits schliessen, denn: bin ich etwa eine Meisterin meines Faches, dass ich beurteilen könnte, was gut ist und was nicht? Dazu kommt natürlich die Frage des jeweiligen Standpunktes und jene des Geschmacks.

Aber trotzdem reagiere ich jedesmal wie zum Beispiel ein Schreiner, der einen Schrank getreu nach Bestellung angefertigt hat und dann pikiert ist, wenn der Auftraggeber nun doch lieber einen gedrechselten Rahmen haben möchte als einen geschliffenen oder Ornamente in den Türen. Ich bin beleidigt und gleichzeitig stelle ich mein Talent in Frage. Habe ich überhaupt welches? Warum tue ich, was ich da tue? Sollte ich nicht lieber etwas ganz anderes machen? Aber was? Denn ich kann sonst nicht gerade viel ausser schnell lesen und damit lässt sich kein Geld verdienen.

Dabei ist es nicht so, dass ich nicht selber ein leidenschaftlicher Kritiker wäre. Ich mäkle am Liebsten herum, wenn er zuviel fernsehguckt und zu lange an Parties bleibt. Ich kritisiere die Haarpracht des Bären (fettig) und das Naschverhalten des Wölfchens (zügellos). Und natürlich lasse ich keinen guten Faden an mir selbst - es ist ein reines Wunder, dass ich überhaupt noch zu etwas anderem komme neben dieser Dauerkritisiererei. Wenn Wolf und Bär sich nächstes Mal bitter über meinen kritischen Charakter beklagen, werde ich deshalb lammfromm sagen: "Ihr habt recht. Ich werde das ändern."

JAJA

"Viel zu viel Wert auf die Meinung anderer zu legen, ist ein allgemein herrschender Irrwahn."
Schopenhauer

Montag, 23. August 2010

Schon sehr seltsam

Im Stauffacher zu Bern auf ein sehr schönes Buch über Island stossen und sofort an Herrn a.more denken, den ich ja aber überhaupt nicht kenne und meiner Lebtag noch nie gesehen habe.
Tststs. Internet.


gelesen:


Michael Robotham
Sag, es tut dir leid


Simone Buchholz
Bullenpeitsche


John Williams
Stoner


Stephen King
Doctor Sleep


Paul Auster
Winter Journal

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Featuring:

Das CHAMÄLEON wechselt natürlich ständig die Farbe. Es läuft öfters rot an vor Wut wenn es wieder einmal an allem schuld sein soll, wird höchstens gelb vor Neid wenn es Reiseberichten anderer Leute zuhört oder ist ab und zu blau, weil es immer mal wieder die Luft anhalten soll. Der KLEINE BÄR ist mittlerweile gar nicht mehr sooo klein und muss derzeit hauptsächlich mit List und allerlei Tücke von seinem Nintendo Wii weg und zu den übrigen Freuden des Lebens hingeführt werden. Er verbringt gerne viel Zeit in seiner kuschligen Bärenhöhle und hält Schule für eine schlimme Verschwendung seiner Zeit. Der Bär ist von sanftem Charakter, aber ausserdordentlich eigensinnig. Und manchmal brummt er gehörig. Der KLEINE WOLF ist für jede Aktivität zu haben - ausser manchmal für Geschirrspülmaschine ausräumen. Er legt gerne weite Strecken zurück, auch in Wander- oder Schlittschuhen - und jagt unermüdlich nach süssem Naschwerk. Ab und zu knurrt er grimmig, heult wild und zeigt die Zähne. Macht aber gar nichts. Der LIEBSTE schliesslich ist eben einfach der Liebste. Meistens jedenfalls. Ferner wären da noch das überaus treue SCHLECHTE GEWISSEN. Und natürlich ERNST...

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(...)
aaaargh!
aha!
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eigentlich
Erinnerung an...
Erkenntnisse
gelesen
getting older
HAHA!
moviestar
oh, my love
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