daily soap

Montag, 22. Januar 2007

Die Queen singt

Heute 76 Coolness-Punkte auf meinem Mama-Konto verbucht, weil ich Wolf und Bär die Fussball-Hymnen "We will rock you" und "We are the champions" von der Queen-LP abgespielt und erst noch mitgesungen habe. Auswendig.
Mamm, war ich cool!

Samstag, 20. Januar 2007

...

Die Lage ist ernst. Das Chaos droht mir über den Kopf zu wachsen. Ich bin schon so verzweifelt, dass ich verstohlen in der Buchhandlung "Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags" zwischen zwei Romanen (Hürlimann, van de Wetering) an die Kasse getragen und zuhause mit zitternden Fingern darin Rat gesucht habe. Als ich aber an die Stelle kam, wo die Feng-Shui-Meisterin sich vehement gegen Bücherstapel neben dem Bett aussprach (dieses Energie-Chaos!) warf ich das Buch erbost in eine Ecke und schüttelte zornig meine Aura. So nicht!
Aber es muss etwas geschehen und weil auf meinem Schreibtisch leider gar niemand eine gutgemeinte Putzaktion gegen die Staubpelzchen auf den Kabelschlangen startet und das kreative Chaos in die Schranken weist, muss ich jetzt externe Hilfe suchen.
Und gestern, auf der Fahrt zur Arbeit, sah ich das Plakat und es fiel mir wie Schuppen von den Augen: "Wir schaffen Ordnung!" versprachen energisch blickende junge Männer und ich bin fest entschlossen, sie beim Wort zu nehmen.
Es wird wundervoll werden: kein Staub mehr, keine zerfledderten Comichefte auf dem Sofa und keine schmutzigen Kaffeetassen mehr auf dem Nachttisch. All das Gerümpel, das meine Sammlerseele über die Jahre hinweg an sich raffte: weg und entsorgt. All die kaputten Spielsachen, die der Liebste ja doch nie flickt: weg. Kinderkleider, die niemand mehr will und veraltete Zeitschriften, die niemand mehr liest. Wenn ich lustvoll gekocht habe, räumen die jungen Männer sofort die Küche auf und wenn ich den Estrich entrümpeln will, werden sie mir mit Tatkraft zur Seite stehen.


Junge Schweizerische Volkspartei
svp

Wir schaffen Ordnung.

Mittwoch, 17. Januar 2007

syndromlos

Gänzlich verbaut hat sich der kleine Bär die Chance auf ein stabiles, ordentliches Syndrom. Höchstens ein klitzekleines ADS - ein Hauch sozusagen, minime Anzeichen, gewisse Tendenzen dazu - wäre zu diagnostizieren, wenn wir denn darauf bestehen würden.
Aber sonst: nichts. Nicht einmal eine Psychotherapie bekommt der Bub, dabei starrt er doch in der Schule minutenlang zum Fenster hinaus statt andächtig zu lauschen, was Tommi und Tina in der 763. Folge der Geschichte "Die lustigen Abenteuer von Tina und Tommi " ihrem Hamster diesmal zu fressen geben. (In Folge 762 war der Hamster nämlich verstopft, weil ihm Tina Spaghetti in den Napf gekippt hat, und dann mussten Tommi und Tina mit ihm zum Tierarzt, der...das war vielleicht ein Abenteuer! Aber das ist eine andere Geschichte , ich schweife ab.) Und der Bär brummt manchmal gehörig und benimmt sich nicht immer ganz konform - unter uns gesagt: wie sollte er auch, wo doch gerade Lehrkräfte wissen sollten, dass Bären alles andere als Rudeltiere sind. Aber das zoologische Verständnis lässt zu wünschen übrig und jetzt gönnt man ihm nicht mal ein Syndrömchen. Keine Logopädie, keine Ergotherapie, keine Auraausbalancierung und keine Gesprächsintensivbehandlungen. Seine freien Nachmittage werden öd und sinnentleert verrinnen.

Donnerstag, 11. Januar 2007

zen II

..und ich weiss jetzt auch, dank erwähntem Buch, mehr über den berühmtesten helvetischen DJ. Hat er eigentlich je eine Japan-Tournee gemacht? imagescai628ec

"Das Leben im Kloster ist so langweilig. Wenn ich den Mut hätte, würde ich Schüler von Bobo-roshi werden - das ist ein ganz anderer Laden." Roshi heisst Meister, und Bobo, das wusste ich, war ein vulgäres Wort für Beischlaf.

Dienstag, 2. Januar 2007

rückblickend

Jäh sich verstärkende, sehr seltsame Gefühle beim Lesen des Jahresrückblicks von Ruth Schweikert in der Sonntagszeitung: die Frau hat fünf Kinder und hat im vergangenen Jahr unzählige Ausstellungen gesehen, gute Bücher gelesen, interessante Gespräche mit klugen Leuten geführt, sinnreiche Filme gesehen und erbauliche Reisen unternommen. Und: sie kann sich an all das auch noch erinnern.
Und ich? Rückblende: kurzer Jahresrückblick am Silvestertisch (2 müde Mütter, 2 zum ausgelassenen Trinken und Feiern wild entschlossene Väter, 4 unermüdlich "Tischbombe! Jetzt gehts lohos!" skandierende Kinder). Mutter 1: "Was haben wir denn im letzten Jahr überhaupt alles so gemacht?" - Vater 2: "Cheers! (hicks!)" - Mutter 2: "Also ich habe hauptsächlich, äähm, aufgeräumt." - Vater 1: "Wer will noch Prosecco?" Mutter 1: (schluckt leer, ihre Augenfalten vertiefen sich ein winziges Bisschen, räumt ein paar umgefallene Gläser weg. Schweigt anhaltend).
2 Stunden später:
Mutter 1 und Mutter 2 starren vor sich auf die Tischplatte. Mutter 2 schenkt sich andauernd Champagner nach. Mutter 1 gähnt.
Vater 1 und Vater 2 singen Passagen aus "Hair".

Sonntag, 31. Dezember 2006

Ausblick

Die Chancen fürs das kommende Jahr sind intakt, dass auch der kleine Wolf und der kleine Bär bald mit dem passenden Syndrom versehen werden und so auch gebührend durch die Primarschulzeit therapiert werden können. Es ist ja heutzutage gar nicht einfach, gänzlich ohne Syndrom, ja unbedarft gar durchs Jahr zu tapsen, auf der Schulbank zu sitzen und Neues zu lernen. Die Kinder fühlen sich ausgestossen und von der Gemeinschaft geächtet, wenn sie nicht eine klitzekleine Diskalkulie vorweisen können oder wenigstens einen Hauch von Lispeln, was durch spezielle Zungenübungen und logopädische Mundeinlagen auf wunderbare Weise innert weniger Jahre wieder verschwindet.
Auch die Eltern packt bei einem syndromlosen Kind regelmässig die schreckliche Furcht, nicht sein Bestes zu tun, wie es sich gehört. Mit dem passenden Syndrom ist dies zwar noch nicht vollständig gewährleistet, jedoch um ein Vielfaches einfacher und klarer. Ein sehr kompliziertes und/oder exotisches Syndrom hat zudem den beruhigenden Nebeneffekt, sich in der ständigen elterlichen Besorgnis endlich bestätigt zu sehen: man hat sich ja gleich sowas gedacht.
Aber auf uns hört ja niemand.

Montag, 27. November 2006

Adventsputz

Schublade für Schublade des alten Schreibpults wird gnadenlos durchforstet. Beim letzten Umzug musste ja alles zackzack gehen. Die Arbeit gestaltet sich ausgesprochen archäologisch: alte Liebesbriefe (nein, nicht vom Liebsten..), Zeugnisse und Tagebücher, Kinderzeichnungen und namenlose Disketten. Man räumt sich sozusagen Schublade für Schublade durch die Vergangenheit. Und weiss jetzt, unter anderem, folgendes:

*ich muss die nächsten 18 Jahre keine Kugelschreiber mehr kaufen oder klauen

*mein Vorrat an Klarsichtmäppchen reicht sogar noch einige Jahre länger

*ich sollte auf der Stelle damit aufhören, interessante Artikel zu sammeln, um sie "später mal zu lesen"

*mein Bedarf an Notizbüchern in allen Farben und Formen ist für die kommenden 6 Jahre ebenfalls gedeckt. Leider.

*der Stapel an Liebesbriefen dagegen hat nicht signifikant zugenommen

Samstag, 25. November 2006

Oldies but Goldies

Gleichermassen erstaunlich, wie den Inhalt nachweislich gelesener Bücher komplett zu vergessen, ist das: wenn man nämlich wieder einmal tanzen geht, nachdem der Vorbehalt gegenüber der horriblen Bezeichnung "Oldies-Disco" kichernd über Bord geschmissen worden ist, und dabei merkt: man kann sämtliche Liedtexte, die man als schwerpubertierende 15jährige zigarettenrauchend vor sich hin gesungen hat, noch immer auswendig. Wort für Wort.

Das kann mich nur wenig beruhigen - sagt man doch gemeinhin, dass im Alter das Langzeitgedächtnis zuletzt in Mitleidenschaft gezogen wird und vielleicht ziehe ich mich bereits milde lächelnd in juvenile Sphären zurück, unerreichbar für die Freuden und die Ärgernisse der Gegenwart.
Und es ist auch ein ganz kleines bisschen gespenstisch, zu zuckendem Rot- und Blaulicht Roadhouse Blues von den Doors zu singen oder TNT frei nach AC/DC. Bob Marley allerdings mag ich immer noch nicht so richtig, obwohl ich mit 15 immer so getan habe, als ob.

Donnerstag, 23. November 2006

Frau Dr. A. L. Zheimer

Heute habe ich beim Aufräumen ein kleines schwarzes Heft gefunden, in dem ich zahlreiche Buchkritiken notiert habe. Das muss zwar - da handschriftlich - schon eine ganze Weile her sein. Trotzdem hat es mich doch sehr befremdet, dass ich mich an kein einziges der offensichtlich gelesenen Bücher erinnere. Das lässt folgende Schlüsse zu:
  1. ich habe Alzheimer im Frühstadium
  2. die Bücher waren grottenschlecht
  3. ich brauche kein einziges Buch mehr zu kaufen, da ich in absehbarer Zeit jedes Einzelne, das sich bereits in meinem Besitz befindet, wieder und wieder mit stets neuem Genuss lesen kann
  4. das erklärt unter anderem, warum ich in letzter Zeit gewisse Titel gekauft habe und sie zuhause mit einem verstohlenen kleinen Erschrecken bereits im Regal vorgefunden habe (könnte aber auch 1. Alzheimer sein)
  5. das bestätigt das grausige Resultat eines Intelligenztests, den ich kürzlich heimlich in einem Elektronikdiscounter auf einem Gameboy gemacht habe, während Wolf und Bär sich Game-technisch auf den neusten Stand spielten: der Test attestierte mir das geistige Alter von 70 Jahren.
  6. das Heft gehört gar nicht mir. Wem dann?

Unlängst in Kuala Lumpur

Das gute alte Namedropping ist ja sowas von out. Nur ganz leicht durchschaubare sagen noch : " Martin sah ja gestern echt fertig aus. Er hat sich wieder über Heidis Eskapaden beklagt." Man fragt dann brav: "Welchen Martin meinst Du denn?", so dass das Gegenüber endlich sagen kann: "Ach weisst Du. Den Parteipräsidenten/Regierungsrat/Schauspieler/Bundesrichter. Wir kennen uns doch schon jaaaahrelang." Man staunt dann pflichtbewusst, sonst sind die Namedropper doch sehr frustriert.

Aber eben, das war gestern. Heute zählt Destinationdropping. Man befindet sich, zum Beispiel, als Gruppe auf einer Reise und redet, beispielsweise, übers Tauchen. "Och", sagt da die versierte Destinationdropperin, "hier hat es ja gar keine solchen Rotschwanzquastenflosser wie auf den Seychellen." Und jedesmal fragt jemand beeindruckt: "Oh! Auf den Seychellen warst Du auch schon?" Später, beim Abendessen sagt die Dropperin: "Diese Guacamole ist phantastisch. Fast wie in Honduras. Aber der chilenische Chiraz kommt einfach nicht an den australischen ran. Kein Wunder: wenn man im Westen von Down Under rumreist, spürt man ja sofort dieses ganz besondere Klima." Und wieder staunt jemand. Immer.
Die Destinationdropperin hat Trekking gemacht in Kuba und Riverrafting in Tibet. Sie wandert regelmässig in Irlands Süden und reist jedes Jahr nach Barcelona. Sie jettet mal kurz nach Manhattan und leistet sich einen Nachttauchgang in Sansibar. In den vergangenen sieben Jahren hat sie achtundzwanzig verschiedene Länder bereist, darunter auch die nördliche Mongolei und Papua-Neuguinea. Dagegen wäre ja rein gar nichts einzuwenden. Ganz im Gegenteil. Aber all diese Investitionen Destinationen nützen wenig, wenn niemand davon weiss. Deshalb: Nur wer droppt, toppt. Eben. Und: es gibt auch Destinationdropper. Erst kürzlich traf ich einen, beim Shoppen in Kuala Lumpur.


gelesen:


Michael Robotham
Sag, es tut dir leid


Simone Buchholz
Bullenpeitsche


John Williams
Stoner


Stephen King
Doctor Sleep


Paul Auster
Winter Journal

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Das CHAMÄLEON wechselt natürlich ständig die Farbe. Es läuft öfters rot an vor Wut wenn es wieder einmal an allem schuld sein soll, wird höchstens gelb vor Neid wenn es Reiseberichten anderer Leute zuhört oder ist ab und zu blau, weil es immer mal wieder die Luft anhalten soll. Der KLEINE BÄR ist mittlerweile gar nicht mehr sooo klein und muss derzeit hauptsächlich mit List und allerlei Tücke von seinem Nintendo Wii weg und zu den übrigen Freuden des Lebens hingeführt werden. Er verbringt gerne viel Zeit in seiner kuschligen Bärenhöhle und hält Schule für eine schlimme Verschwendung seiner Zeit. Der Bär ist von sanftem Charakter, aber ausserdordentlich eigensinnig. Und manchmal brummt er gehörig. Der KLEINE WOLF ist für jede Aktivität zu haben - ausser manchmal für Geschirrspülmaschine ausräumen. Er legt gerne weite Strecken zurück, auch in Wander- oder Schlittschuhen - und jagt unermüdlich nach süssem Naschwerk. Ab und zu knurrt er grimmig, heult wild und zeigt die Zähne. Macht aber gar nichts. Der LIEBSTE schliesslich ist eben einfach der Liebste. Meistens jedenfalls. Ferner wären da noch das überaus treue SCHLECHTE GEWISSEN. Und natürlich ERNST...

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